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diesem letzteres (d. h. seinen Hof daselbst) zubrachte. Von Salem kaufte nachher Weissenau, auch Lachen. Übrigens hatte nach Weissenauer Urkunden Gr. Hugo von Werdenberg 1286 dem Kloster unter Anderem auch einen Hof zu Lachen geschenkt, s. Aich.

  • 18) Mariathal, ehemals Maisenthal, W. mit 9 E., Filial von Weissenau, mit einer Kirche, der vormals klösterlichen Ziegelhütte und dem Gottesacker für den Pfarrsprengel von Weissenau, im Schussenthal, 1/2 St. südlich von Weissenau und mit diesem durch eine Allee verbunden; hatte vor Zeiten ein Frauenkloster, s. Weissenau und Oberhofen. Die Kirche war theilweise die Pfarrkirche für die Klosterhintersassen von Weissenau, worin getauft wurde, und wobei auch das Begräbniß für jene war.
  • 19) Neuberg, Hs. mit 15 Einw., Filial von Weissenau.
  • 20) Ober-Eschach, Pfarrweiler, bestehend aus dem Pfarrhofe mit der Kirche, einem Bauernhause und einer Mahlmühle, einer Schildwirthschaft und Brauerei, mit 26 Einw., 11/2 St. südlich von Ravensburg, links von der Straße nach Tettnang, hat eine sehr freundliche Lage. Die Pfarrkirche zu St. Johann d. Täuf. wurde 1751 bis 1754 erbaut. Die Baulast des Pfarrhauses und aushülflich auch der Kirche hat nun die k. Kammer. Das Patronatrecht, das früher Weissenau-Sternbergisch war, ist nun landesherrlich. Der Pfarrsprengel erstreckt sich, außer den unten bezeichneten Gemeinde-Orten, auch noch über mehrere Orte in den Gemeinden Liebenau und U. Meckenbeuren, Oberamts Tettnang. In ältern Zeiten umfaßte er auch noch andere Orte, die theils 1811 und 1814, theils schon 1559 getrennt worden sind. Die Schule für den Pfarrsprengel ist in O. E.

    Eschach ist ein sehr alter Ort; unter dem Namen Ascpach kommt es schon in einer Urkunde vom J. 785 vor. Es kam von den Herren von Löwenthal und den Grafen von Werdenberg-Heiligenberg an das Kloster Weissenau. Zuerst schenkte Friedrich von Löwenthal dem Kloster ein Gut in Ascah, dann verkaufte 1246 sein Bruder, der Ritter Johannes von L., sein Gut Aschah (vermuthlich O. Eschach) und alle seine Leute an das Kloster um 203 M. und 19 Karren Wein. Die Grafen Hugo und Albert von Werdenberg verkauften 1309 den Weiler Unter-Eschach mit ihren Besitzungen in dem Weiler oder Städtchen O. Zell und dem halben Patronat daselbst an das Kloster für 304 M. S. In beiden Orten, O. und U. Eschach, übte die Landvogtei alle Hoheitsrechte aus, nur in 3 Häusern zu U. E., jenseits des Grenzbachs, behauptete das Kloster die N. Gerichtsbarkeit und das Besteurungsrecht. Das Patronatrecht zu O. Eschach
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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ravensburg. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1836, Seite 192. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ravensburg_192.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)