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verpachtet; Karpfen, Schleien, Bersiche, Hechte, Weller, die eingesetzt werden, sind die Haupt-Fischgattungen. Das Seegras wird zu Sesselgeflechten benutzt.

Um den Häcklerweiher her liegen auf der gleichen Vertheilungshöhe noch mehrere kleinere Weiher und Seen, als: der Bibersee, der Buchsee, der Schreckensee, der untere und der obere Vorsee etc., – welche mit dem Häcklerweiher, dem nun ausgetrockneten Einödweiher und dem daran grenzenden Dornachried ehemals wahrscheinlich einen zusammenhängenden großen See gebildet haben. Der bedeutendste von diesen Seen ist dermalen noch der Schreckensee; er ist sehr tief und hat eine Fläche von 1363/8 Morgen. S. Ortsbeschreibung.

Der Truchsessen-Weiher, auch Fuchsloch-Weiher genannt, im Altdorfer Wald unweit Erbisreute, ist der nächst größte Weiher nach dem Häcklerweiher. Er theilt sich in den vordern und den hintern Truchsessen-Weiher; der erstere ist 1323/8 Morgen groß, der letztere ist viel kleiner. Beide bildeten einst einen Weiher, der, wie die Umgegend zeigt, ehemals eine dreifach größere Ausdehnung hatte und sich bis nach Hintermoos herüber erstreckte. Der Weiher hat einen schönen, reinen Wasserspiegel. An den Ufern steht der Hof Fuchsenloch mit einer Wirthschaft, wovon der See auch den Namen führt. Truchsessen-Weiher heißt er, weil er einst den Truchsessen von Waldburg gehörte.

Der Rößlerweiher zwischen Rößler und Kehrenberg; ein Damm, auf dem die Wolfeggerstraße läuft, trennt ihn von dem Altweiher, er steht mit einigen kleinern Weihern in Verbindung, welche zusammen ebenfalls nur die Reste eines großen Sees sind.

Der Mollenweiher, im Bezirke Vogt, bei dem Weiler Mollen. Er ist 644/8 M. groß.

Der Langenweiher, der mit dem Hansenweiher zusammenhängt, nahe bei dem vorigen bei Unterholz; ersterer hat 264/8 und letzterer 224/8 Morgen.

Außerdem gibt es noch viele kleinere Weiher und Seen im Oberamte; im Ganzen werden noch an 40 gezählt. Noch weit mehr, und viel größere gab es ehemals; seit 50 Jahren wurde eine große Anzahl trocken gelegt. Übrigens sind manche auch künstlich und wurden zu Klosterszeiten erst angelegt.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ravensburg. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1836, Seite 17. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ravensburg_017.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)