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erbauen, die übrigens in ihrer jetzigen Gestalt von der Renovation im Jahr 1749 herrührt. Sie wird von dem Fürstl. Hause unterhalten.

Noch bestehen folgende Capital-Stiftungen zu wohlthätigen Zwecken

1) Die Stiftung der Regina Vogler mit 1000 fl. für Handwerkslehrlinge.
2) Des Pfarrers Gößer mit 4000 fl. zur Unterstützung von Studirenden der Theologie und Handwerkslehrlingen, gemeinschaftlich mit der Standesherrschaft Zeil und mit der Stadt Wangen, siehe O.A.Beschr. von Wangen S. 132, auch siehe oben bei Aichstetten.
3) Des Grafen Carl von Waldburg-Wurzach, Deutsch-Ordens Commenthur von Rohr und Waldstetten mit 6000 fl. zur Erlernung von Handwerken und Ausstattung zweier Mädchen.


Sonstige Anstalten.

Durch eine hier befindliche K. Postanstalt hat die Stadt Eilwagen-Verbindung mit Stuttgart durch Ochsenhausen und Ulm, ferner mit Augsburg über Memmingen und mit Ravensburg über Wolfegg.

Mit Trinkwasser ist Wurzach hinreichend versehen, indem fünf öffentliche laufende Brunnen und 30 Privat-Pumpbrunnen bestehen. In erstern wird das Wasser aus ¼ Stunde weit entlegenen Brunnquellen in hölzernen Teucheln geleitet.

Der Begräbnißplatz befindet sich in der Vorstadt und umgiebt die Pfarrkirche. S. oben.


Geschichte und frühere Verhältnisse.

Die erste Erwähnung der Stadt Wurzach oder Wurzen, wie in älteren Schriften geschrieben ist, geschieht bei Gelegenheit der Vermählung des Truchseßen Hans von Waldburg mit Clara, einer Gräfin von Neuffen (1330), von welcher es bei Pappenheim Chron. der Truchseßen (I. s. S. 50) heißt: „die bracht jme zum Hewrattguet zue die Herrschaft

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Beschreibung des Oberamts Leutkirch. Stuttgart und Tübingen: Cotta, 1843, Seite 246. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Leutkirch_246.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)