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Haslach und ihren Seitenbächen reichlich bewässert; die Ackerfelder, deren Boden ziemlich rauh und wenig ergiebig ist, liegen auf den kalten, zum Theil waldigen Höhen zwischen diesen Bächen. Um so schöner ist der Wieswachs im Haslachthale, daher auch die Viehzucht nicht unbedeutend ist. Die Vereinödung ist in Haslach und Kunenberg schon um 1755 vorgenommen worden; in Schönthal, Ober-Mittelried und Buch ist sie von den Jahren 1811, 13, 33. Die übrigen Parzellen bestehen aus arrondirten Höfen von Alters her. Straße zieht keine durch den Bezirk. Außer der Viehzucht und dem Feldbau, welche einen mittelmäßigen Nahrungsstand begründen, sind einige, doch ganz unbedeutende Gewerbe vorhanden; darunter eine Mahl-, eine Öl-, zwei Sägmühlen und eine Schildwirthschaft. Von einiger Erheblichkeit sind nur die Mühlwerke. Die Grundherrlichkeit steht dem Grafen von Erbach-Wartemberg-Roth zu, mit Ausnahme der Parzellen Hamerz , Rohrmühle und Schönthal, deren Grundherr der Graf von Schäsberg ist. Die Lehen sind fast durchaus leibfällig. Die Gemeinde bildet auch zugleich den Pfarr- und Schulsprengel Haslach. Die Zehenten bezieht die Standesherrschaft Roth; nur auf den Markungen Schönthal und Ober-Mittelried gebühren sie dem Grafen von Schäsberg, in Kunenberg den Pfarrstellen Aitrach und Mooshausen.

1) Haslach, katholisches Pfarrdorf mit 303 Einwohnern, nebst a) Bergbauer, Hof mit 5 Einw. b) Bohlis, Hof mit 9 Einw. c) Harmen, Hof mit 7 Einw. d) Hasjäck, Hof mit 7 Einw. e) Josenbäuerle, Hof mit 11 Einw. f) Käsperle, Hof mit 14 Einw. g) Maucherhof, Hof mit 9 Einw. h) Neuhauser Hof mit 10 Einw. i) Norbert, Hof mit 7 Einw. k) Pfeiffer Hof mit 5 Einw. l) Rehm, Hof mit 21 Einw. m) Schuhjörg, Hof mit 6 Einw. n) Schuhmacher Hof mit 4 Einw. o) Würfel, Hof mit 5 Einw.

Haslach liegt ziemlich abgeschieden und weitläufig auseinander gebaut im engen, sehr wasserreichen Thälchen des gleichnamigen Baches, mit einer Mahl,- Säg- und Schleifmühle; 5½ g. Stunden nördlich von Leutkirch. Den malerischen Anblick des Örtchens erhöht sehr die alterthümliche, auf einem hohen Felsen am Rand

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Beschreibung des Oberamts Leutkirch. Stuttgart und Tübingen: Cotta, 1843, Seite 152. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Leutkirch_152.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)