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den Stiftungsgütern des letzteren Klosters erscheint Eichiberc. Ochsenhausen erhielt seinen Antheil 1496 durch Tausch an den Erolzheim (s. Kirchdorf). Dieser letztere Antheil, welcher 1803 dem Fürsten Metternich zufiel, wurde durch den Tauschvertrag von 1808 an den Grafen von Wartemberg-Roth abgetreten, so daß jetzt der Graf zu Erbach alleiniger Grundherr ist.

4) Grabenmühle, Mahl,- Öl- und Sägmühle und Sölde an der Roth und Memminger Straße mit 14 Einwohnern zur Markung von Eichenberg gehörig, ehemals Ochsenhausisch, jetzt Rothisch, s. vorhin.

5) Illerbachen, Weiler mit 137 Einwohnern nebst Illerbacher Mühle mit 11 Einwohnern.

Dieser Weiler liegt an der Ausmündung eines Thaleinschnittes in die Illerebene und an der Straße von Erolzheim nach Leutkirch. Oben im Ort, gegen Westen, steht die Filialkirche zur schmerzenreichen Mutter Gottes vom Gottesacker umgeben, ein sehr gefälliges Gebäude, das 1707 vom Kloster Roth erbaut, 1836 aber von der Gemeinde mit einem Beitrag der Standesherrschaft erneuert wurde. Der Kirchenfond besitzt 725 fl.[1] Die Baulast hat die Parzellar Gemeinde. Es besteht eine Hilfspriester-Stiftung für regelmäßige Seelen-Meßgottesdienste, welche der Bachmüller David Nassal 1752 im Betrage von 5230 fl. legirte, und wozu die Gemeinden von Illerbachen, Berkheim und Bonlanden noch 400, und einzelne Privaten 370 fl. beischossen.

Illerbachen, früher nur Bachen genannt, erscheint ebenfalls schon unter den primitiven Rothischen Gütern (Bacheim). Doch erstreckt sich dieser Besitz nicht auf den ganzen Weiler, vom welchem sich eine eigene adelige Familie schrieb. Man findet 1164 einen Rithfrith von Bacheim als Zeugen, und 1181 einen Ulrich von Bachin, beide im Gefolge des Herzog Welf (Chron. der Truchs. 1. S. 19, Stadelh. I. p. 40). Vielleicht gehörte diesen der nachmals Schellenbergsche, aus zwei Höfen bestehende Antheil, welchen Ulrich von Schellenberg 1354 an Ochsenhausen verkaufte. Das Weitere siehe Berkheim. Rothisch sind 18 Güter, Thannheimisch 2.

Die Illerbacher Mühle ist eine Mahlmühle mit verbesserter Einrichtung.

6) Schelleneigen, Hof mit 7 Einwohnern über dem Roththal an der Memminger Landstraße, auf Eichenberger Markung, war Rothisch seit der Stiftung des Klosters. In der Nähe sind noch Wälle und Graben einer alten Burg sichtbar.


  1. In frühen Zeiten hatte er ein eigenes Kirchenlehen, das Roth einzog und 1406 an Ochsenhausen verkaufte, 1411 aber wieder einlöste.
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Beschreibung des Oberamts Leutkirch. Stuttgart und Tübingen: Cotta, 1843, Seite 146. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Leutkirch_146.png&oldid=- (Version vom 14.5.2018)