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Frachtfuhren von Nürnberg, München, Augsburg etc. nach Lindau, von Ulm nach Isny, von Biberach nach Isny u. a. hier durch.


Gemeindewesen.

Die Öconomie der Gemeindecorporation ist in einem sehr guten Zustande. Ihr Vermögen, das seit 1837 mit keinen Schulden mehr belastet ist, beläuft sich an liegenden Gütern, Gebäuden, Revenuen und Capitalien auf ungefähr 500.000 fl. Der bedeutendste Besitz darunter ist der große Stadtwald von 1620 Morgen. Das Nähere siehe in der Tabelle Nro. 4.

Das Stiftungs-Vermögen wird unten bei den kirchlichen und wohlthätigen Anstalten im Einzelnen angegeben werden.

Die bürgerlichen Nutzungen bestehen in einer jährlichen Holzgabe von 1 Klafter Tannenholz gegen Bezahlung des Scheiterlohns, und in einem Allmandtheil, dessen Ertrag sich auf 2–11 fl. jährlich beläuft.

Das Wappen der Stadt besteht in einem gelben Felde mit dem Reichsadler, und in einem blauen mit einer Kirche. Bisweilen findet sich auch auf ältern Wappen die Kirche auf einem besondern Schild in Mitten des Reichsadlers.


Kirchliche Einrichtungen, Schulanstalten; ehemaliges Frauenkloster.

Für die evangelische Stadtgemeinde besteht eine Pfarrei mit zwei Geistlichen, einem Stadtpfarrer und einem Diacon, welche dem Dekanat Ravensburg untergeordnet sind. Ihre Ernennung steht dem Landesherrn zu. Filialisten hat die Pfarrei, außer den einzelnen in andern Orten des Oberamtsbezirks lebenden Evangelischen, keine. Das Pfarrhaus, in welchem beide Geistliche wohnen, ist ein städtisches Gebäude. Über die Gründung dieser Pfarrei wird das Nöthige unten bei der Geschichte der Stadt gesagt werden.

Empfohlene Zitierweise:
Beschreibung des Oberamts Leutkirch. Stuttgart und Tübingen: Cotta, 1843, Seite 126. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Leutkirch_126.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)