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Lehen von Österreich. Landesherrin war die österreichische Landvogtei Schwaben.

An Württemberg kam Orsenhausen mit der Herrschaft Bußmannshausen im Jahr 1806.

Vor 1457 war Orsenhausen Filial, theils von Oberbuch, theils von Laupheim. Im genannten Jahre wurde die Pfarrei von Oberbuch nach Orsenhausen verlegt und der Laupheimer Antheil mit zu der neuen Kirche geschlagen.

Das Patronat gehörte früher dem Kloster Ochsenhausen, welches solches durch einen Kapitelsschluß vom 20. Februar 1801 dem neuen Gutsherrn, Bernhard von Hornstein, für ihn und seine Erben schenkte, so lange sie katholisch seien.


Regglisweiler.
Gemeinde III. Kl. mit 687 Einw., worunter 21 evangel.   a. Regglisweiler, Pfarrdorf, 439 Einw.   b. Brandenburg, Weiler, 217 Einw.   c. Kreuthöfe, Weiler, 31 Einw. – Kath. Pfarrei mit Filial Wangen. Die evangel. Einw. sind nach Unter-Balzheim eingepfarrt.


Etwa 1/8 Stunde westlich von der Iller liegt auf einer Anhöhe der größere Theil des Pfarrdorfes Regglisweiler, von dem sich eine mit Häusern besetzte Straße in ein kleines, durch einen Bach bewässertes Thälchen in westlicher Richtung hinabzieht, während auf der andern Seite des Baches der Ort durch eine Reihe Wohnungen noch fortgesetzt wird. Auf der östlichen Seite zieht sich das Dorf ebenfalls in ein Thälchen hinab bis zur Ulm–Leutkircher Landstraße (Illerstraße), an die noch zwei Häuserreihen hingebaut sind. Die Lage des Orts ist daher uneben, und erlaubt überdieß wegen vorliegenden Anhöhen und angrenzenden Waldungen keine freie Aussicht; ersteigt man aber eine der gegen das Iller-Thal gelegenen Anhöhen, so erschließt sich dem Auge eine äußerst liebliche und ausgedehnte Aussicht nicht nur in die Thalebene selbst, sondern auch in das jenseits der Iller sich ausbreitende bayerische Hügelland.

Der Ort ist unregelmäßig gebaut, und besteht meist aus kleinen, unansehnlichen Gebäuden, die auf den ersten Blick die nicht befriedigenden Vermögensumstände der Einwohner verrathen.

Außer der durch das Dorf führenden Landstraße geht noch eine Vicinalstraße nach Weihungszell, und weiter über Orsenhausen und Roth nach dem 31/2 Stunden westlich gelegenen Oberamtssitz Laupheim. Eine Fähre, die übrigens Bayern angehört, vermittelt die Verbindung mit der rechten Seite der Iller.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Laupheim. Stuttgart 1856, Seite 221. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Laupheim_221.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)