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zusteht. Außer Privatmessen wird in derselben kein Gottesdienst gehalten.

Die ziemlich ebene, verhältnißmäßig beträchtliche Markung gleicht nach ihren Boden-, wie klimatischen und landwirthschaftlichen Verhältnisse jener des Mutterorts; dagegen sind die ökonomischen Verhältnisse besser als in Hüttisheim. Der Ort war früher nach Burgrieden eingepfarrt, wurde aber dennoch längst von Hüttisheim versehen, weshalb jeder Communicant jährlich 4 kr. an die Pfarrei Burgrieden entrichten mußte, bis im Jahr 1820 diese Einnahme der Pfarrei Hüttisheim zugewiesen wurde.

Die Grundherrlichkeit hatte Graf Fugger Kirchberg als Kronlehen, welches er im Jahr 1855 allodificirte.

Im Jahr 1803 epavisirte Österreich in Folge der Säcularisation des Klosters Heggbach den diesem zugestandenen Zehnten zu Hüttisheim, gab aber durch Vertrag vom 6. Februar 1805 denselben an den Grafen von Bassenheim zurück unter der Bedingung, daß ihn der Graf als österreichisches Mannlehen anerkenne und eine jährliche Recognitionsgebühr von 100 fl. bezahle (OA.-Beschr. Biberach 206). Seit 1813 wird diese Gebühr nicht mehr entrichtet. Außer dem Filial Humlangen sind noch acht Häuser von Ammerstetten der Pfarrei Hüttisheim zugetheilt, von denen sie auch den Zehnten bezieht.



Illerrieden.
Gemeinde III. Kl. mit 450 Einw., worunter 1 evangel. (nach Unter-Balzheim eingepfarrt) – Kathol. Pfarrei.

In dem freundlichen Iller-Thale liegt theils in der Thalebene, theils an den Gehängen gegen dieselbe, der ziemlich große Ort, durch dessen untere Partie die Ulm–Leutkirchner Landstraße führt; überdieß besteht noch eine Vicinalstraße über Dorndorf nach dem vier Stunden westlich gelegenen Laupheim. Auch ist eine Fähre über die Iller, welche jedoch von Seiten Bayerns bestellt wird, vorhanden. Von den höher gelegenen Punkten des Dorfs genießt man eine weitausgegehnte, anziehende Aussicht in das Iller-Thal und über das östlich gelegene Bayerische Hügelland, während sich im Rücken des Orts bewaldetes Terrain erhebt und die Aussicht beschränkt, aber auch den Zutritt des Westwindes abhält. Die Ortslage ist daher nicht nur sehr angenehm, sondern auch gesund und das Klima mild.

Der Ort selbst ist in die Länge weitläufig gebaut, und besteht im Allgemeinen aus ziemlich ansehnlichen Gebäuden, welche durchgängig mit Ziegelplatten bedeckt sind.

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Laupheim. Stuttgart 1856, Seite 186. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Laupheim_186.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)