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a. eine Schulstiftung mit 449 fl., zur Anschaffung von Schulbüchern u. s. w. für unbemittelte Kinder.

b. Die Feesenmaier’sche Stiftung mit 7724 fl., gegründet im Jahr 1823 den 30. August, von dem in Biberach verst. Kaplan Bernh. Feesenmaier, der sein ganzes Vermögen den Armen seinem Geburtsorts Dietenheim unter der Bestimmung vermachte, daß aus einem Theil der Zinse armen Kindern das Schulgeld und andere Schulbedürfnisse angeschafft – auch eine Industrielehrerin gehalten werde, aus dem übrigen Theil aber sollen Studirende und Gewerbelehrlinge, unter billiger Rücksichtnahme auf seine Verwandten, Unterstützung erhalten.

c. Die Brenner’sche Stiftung mit 3650 fl.; im Jahr 1631 den 7. August gestiftet von dem Weihbischof und Domherr Brenner zu Seckau, einem geborenen Dietenheimer, mit der Bestimmung, studirende Theologen mittelst der Zinse aus dem Kapital zu unterstützen.

d. Die Dietel’sche Stiftung mit 2309 fl., welche Decan Joseph Dietel den 6. Juli 1797 mit der Bestimmung stiftete, daß die eine Hälfte der Zinse dieser Summe zur Unterstützung mittelloser Lehrlinge – die andere für die Kirche verwendet werde.

Außerhalb des Orts, auf dem sog. Schalmen (d. i. Schelmen), ¼ Stunde nordwestlich von Dietenheim, befinden sich neben den schon eingeebneten – noch 13 Grabhügel, und ungefähr 1/8 Stunde nördlich dieser Stelle sieht man auf dem Altenberg noch Graben und Wall einer ehemaligen Burg. Etwa ½ Stunde nordwestlich von Dietenheim wird im Walde eine Stelle „Kirchhöfe“ genannt, hier stand eine dem Evangelisten Marcus geweihte Kapelle, zu der an dem Marcustage ein Kreuzgang gehalten wurde; in Folge eines bischöflichen Visitations-Recesses vom 20. Juli 1729 ließ man dieselbe abbrechen, den aus den Materialien erhaltenen Erlös aber zum Heiligen nach Sießen abgeben, in dessen Kirche der Kreuzgang verlegt wurde.

Südlich von Dietenheim stand ein Hochgericht.

Dietenheim, eine ehemals zur Ritterschaft steuernde Stadt, ist ursprünglich ein gräflich Kirchbergischer Ort und gehörte dem auf Brandenburg abgetheilten Zweige dieser Grafen. Im Jahr 1280 trugen die Grafen Hartmann und Otto von Brandenburg, Gebrüder, das oppidum Tutenheim, welches damals zuerst urkundlich vorkommt, dem Reiche zu Lehen auf, als Surrogirung für einen reichslehnbaren Ort, welchen sie an das Kloster Medlingen verkauften (Reg. Boic. 4, 125). Ein hiesiger Amman dieser Herrn war Otto, minister in Tutinhain, Zeuge in einer Urkunde des Klosters

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Laupheim. Stuttgart 1856, Seite 163. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Laupheim_163.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)