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Desselben gleichnamiger Sohn und des letzteren Schwiegermutter, Klara Kayb, entsagten im Jahr 1390 ihren Ansprüchen an Güter des Klosters Denkendorf in Bempflingen. Später kommen Bertholde vor, auch ein Reinhard (1453) u. a. m. Bernhard von Baustetten wurde Probst zu Denkendorf 1449. (Dieser wollte sein Kloster von dem Württembergischen Schutz losmachen und unter den Pfälzischen bringen, wurde aber deshalb im Jahr 1467 abgesetzt.) Rudolph von Baustetten verschrieb den 20. Juni 1413 die Öffnung Maisenburgs an den Grafen Eberhard zu Württemberg. Weigand, der letzte des Geschlechts, verkaufte im Jahr 1538 letztere Veste an die Reichlin von Meldegg Beschreibung des Oberamts Münsingen/Gomadingen#B28(OA. Münsingen 180). Diese Herren von Baustetten führten im Wappen einen, mit drei über einander stehenden Pfeilen belegten rechten Schrägbalken. Ein altes Erbbegräbniß derselben war das Kloster Heggbach. Baustetten selbst war von ihnen schon frühzeitig veräußert worden. Am 26. November 1403 erhielt Heinrich Nithart, Stadtschreiber zu Ulm, von K. Ruprecht die Bewilligung, in diesem Dorf ein Gericht zu haben und daselbst aus der Bauerschaft 8 oder 12 Richter zu erwählen, „also daß dieselben umbe frevel, unzucht und geltschuld daselbst off ir eyde und ere, recht unde orteil sprechen sollen, in aller massen, als die von Mütingen von alter und mit gewonheit herbracht haben.“ Bei ihrem Aussterben vermachten diese Neidharte (1658) der Pfarrkirchenpflege zu Ulm den hiesigen Kirchensatz. Im Jahr 1453 verkaufte Hans Reyter, Bürger zu Ulm, hiesige Leute und Güter an den Spital zu Ulm.

Im Laufe der Zeit kam ein Drittel des Dorfes an den Spital Biberach, zwei Drittheile, von denen eines dem Kloster Söflingen gehört hatte, an das Kloster Heggbach. Der Spital in Biberach erwarb im Jahr 1368 von Heinrich von Baustetten einen hiesigen Hof, im Jahr 1372 von Bernhard Ranz dem ältern, Bürger von Memmingen, und Conrad Ranz, seinem Sohn, Bürger zu Biberach, für 190 lb. Heller den großen und kleinen Zehnten. Der große Zehente ging im Jahr 1443 u. ff. durch Kauf und Tausch vom genannten Spital an das Kloster Ochsenhausen über. – Ein ganzes Heggbach’sches Drittheil wurde im Jahr 1491 von diesem Kloster dem Biberacher Bürger Hans Schad, welcher es von dem Memminger Bürger Leonhard Vöhlen erkauft hatte, abgekauft (Lünig Reichsarchiv 18b, 119). Noch im Jahr 1583 kaufte das Kloster Ochsenhausen einen Theil des hiesigen Zehnten von der Kirchenpflege zu Walpertshofen. (Geschichte des Reichsstifts Ochsenhausen 90.)

Die niedere Gerichtsbarkeit führte abwechselnd zwei Jahre lang das Kloster Heggbach, ein Jahr der Spital Biberach. Die hohe

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Laupheim. Stuttgart 1856, Seite 132. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Laupheim_132.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)