Seite:Oberamt Laupheim 126.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Stuten kommen zur Bedeckung auf die Beschälplatten nach Biberach und Laupheim.

Was die Schafzucht betrifft, so halten einige Bürger gemeinschaftlich etwa 500 Stück Bastarde, die übrigens meist auf fremder Weide laufen. Der Schafweidepacht trägt der Gemeinde etwa 200 fl, die Pferchnutzung 150 – 200 fl. jährlich ein.

Schweine werden meist nur für den eigenen Bedarf gemästet, dagegen ist die Zucht des Geflügels und der Handel mit demselben, namentlich mit Gänsen, ziemlich namhaft.

Das Fischrecht steht dem Kronenwirth zu, auf dessen Haus (früher Spital Biberach’sches Amtshaus) es ruht.

Eine steinerne Brücke und vier Stege führen innerhalb des Orts über die Dirnach, außerhalb desselben an der Straße nach Schemmerberg besteht eine theils aus Steinen, theils aus Holz erbaute Brücke.

Die Gemeindepflege bezieht außer den schon angeführten Einnahmen aus Gütern und Torfstich einen jährlichen Pacht von etwa 250 fl.

Von den zur Zeit des Übergangs an Württemberg (1806) vorhanden gewesenen nicht unbedeutenden Landschafts-Gemeindeschulden wurde der Ort theils durch Übernahme auf den Staat im Jahr 1821, theils durch Abbezahlung unter der Amtsführung der beiden wackern Ortsvorsteher Augustin Benz und Joseph Häußler befreit.

Eine Armenstiftung von 500 fl. ist vorhanden und der Schulfonds beträgt 350 fl.

Siehe übrigens über den Gemeinde- und Stiftungshaushalt Tab. III.

Was die Grundherrlichkeiten betrifft, so hatten in frühesten Zeiten die Herren von Freiberg hier ansehnliches Eigenthum, wenigstens verkauften sie im Jahr 1396 den Großzehnten und einen Hof in Baltringen mit dem ganzen Laienzehnten an das Frauenkloster Heggbach (Lünig R. A. 18b, 119) und in demselben Jahr Güter an einen Biberacher Bürger, im Jahr 1405 die Mühle und Fischenz an Bürger derselben Stadt. Franz Schleicher von Ulm erhielt den 11. Januar 1470 von Kaiser Friedrich das Privilegium, in seinem Dorfe Baltringen ein Gericht mit 1 Amman und 12 Richtern, welches über alles, „ausgenommen über das Blut“, richten sollte, anzuordnen. Derselbe Schleicher trug vom Haus Österreich, welches hier ein Paar Activlehen besaß, ein Gut zu Lehen. Der Biberacher Spital machte namentlich im 15. Jahrhundert seit 1420 beträchtliche Einkäufe, erwarb im Jahr 1473

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Laupheim. Stuttgart 1856, Seite 126. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Laupheim_126.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)