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Erfüllung ging (Urk. Herzog Albrechts von Österreich vom 8. Juli 1357. Lichnowsky a. a. O. 3. Regg. Nr. 1950). Den 12. Mai 1407 belehnte Herzog Friedrich von Österreich Heinrichen von Ellerbach den Langen mit Burg und Dorf Laupheim sammt dem Kirchensatz (St.A. Lichnowsky a. a. O. 5. Regg. Nr. 887). Am 29. Dez. 1432 willigte Herzog Friedrich ein, daß Burkhard von Ellerbach Josten Stammler, Bürger zu Ulm, das lehenbare Dorf Laupheim für 2090 rhein. Gulden versetzte (Lichnowsky a. a. O. 5. Regg. Nr. 3183), was jedoch für Letzteren keinen längeren Besitz zur Folge hatte. Im Jahr 1442 trug Burkhard von Ellerbach dem K. Friedrich und dem Hause Österreich verschiedene Güter in Laupheim zu Lehen auf für den ihm geeigneten Zehenten daselbst. Derselbe Burkhard, ein ausgezeichneter Ritter, hatte im Jahr 1430 von Kaiser Sigmund wegen seiner dem Kaiser und Reich geleisteten Dienste die Freiheit erhalten, in seinem Markt Laupheim Stock und Galgen aufzurichten, auch Jahr- und Wochenmarkt zu halten (Brigel 94). Burg und Dorf Laupheim und der Blutbann daselbst erscheint sofort unter den sogenannten Schwabenlehen des Hauses Österreich (Wegelin Landeshoheit 2, 137), dessen Lehenhof auch unmittelbar zwei Lehengüter dahier hatte, in Groß-Laupheim den Haasenhof und in Klein-Laupheim die Sölde Ereserin, welche 1802 um 806 fl. eigen gemacht wurden (Brigel 93). In Laupheim erlosch im Jahr 1570 mit Eitel-Hans von Ellerbach die Ellerbachische Familie.

Das heimgefallene Lehen verlieh Erzherzog Ferdinand als damaliger Inhaber der vorder-österreichischen Lande, seinem Schwager, dem Landvogt der Markgrafschaft Burgau, Carl von Welser, welcher es schon den 12. Febr. 1571 an Hans Pankraz von Freiberg zu Neusteußlingen († 1581), den Gemahl Anna’s von Ellerbach († 1589), um 20.000 fl. mit lehensherrlichem Gutheißen verkaufte.

Hans Pankraz von Freiberg und seine beiden Brüder starben nach einigen Jahren ohne Leibeserben, worauf ihre Vettern, die eventuell mitbelehnten Herren von Welden, im Besitz des Lehens Laupheim nachfolgten, zunächst, 1582, Conrad von Welden, 1588 Carl von Welden, dessen drei Söhne im Jahr 1621 ihre Güter, welche sie eine Zeit lang gemeinschaftlich nutzten, in gleiche Theile theilten. Von diesen Theilen erhielt Carl Philipp von Welden, der ältere Sohn, Groß-Laupheim mit dem alten Schlosse, Ernst Ludwig, der Jüngere, Klein-Laupheim nebst 12.000 fl. zu Erbauung eines Schlosses (S. 97) in seinem Antheile. Ein dritter Sohn, Johann Dietrich, erhielt Hochaltingen im Ries (Lünig, Reichsarchiv 12a, 339). Gemeinschaftlich sollten den Besitzern von Groß- und

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Laupheim. Stuttgart 1856, Seite 112. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Laupheim_112.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)