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bei denen Schwerter, sog. Sachse, Glasperlen u. s. w. sich vorfanden.


Geschichtliches. Laupheim erscheint am frühesten im Jahr 778 Jan. 20., Louphaim geschrieben, in einer St. Galler Urkunde (Wirt. Urk. Buch 1, 21), hierauf im Jahr 853 Aug. 13. in einer Urkunde des Hochstifts Freisingen (ebend. 140), diese beiden Male als Stätte einer gerichtlichen Verhandlung. Im Anfang des 10ten Jahrhunderts, damals bereits mit einer Kirche versehen, wird der Ort unter denjenigen genannt, in welchen das elsäßische Kloster Weißenburg Besitzungen hatte (Trad. Wizenburg, ed. Zeuss 298). Groß- und Klein-Laupheim wird bereits im Jahr 1340 unterschieden.

Ursprünglich waren als hiesiger Ortsadel angesessen Dienstleute der Grafen von Kirchberg; solche sind Landoldus de Lobhein in einer Urkunde vom 22. Okt. 1110 (Gerbert, Hist. nigr. silv. 3, Nr. 31), Berchtoldus miles de Lopheim 1181, Otto von Laupheim 1280, dessen überlebende Gemahlin Elisabeth, weil Otto ohne Leibeserben gestorben, etliche liegende Güter mit Gutheißen der Lehensherrschaft in das Kloster Heggbach stiftete (Pflummern Metamorphosis arcium).

Die Rechtsnachfolger dieser Herren von Laupheim waren die von Waldsee; diese Familie, deren Glieder dem Hause Habsburg in bedrängten Zeiten wesentliche Dienste leisteten, dabei aber auch in Österreich zu großer Macht und zu ansehnlichen Herrschaften gelangten, war schon im Anfang des 14. Jahrhunderts in hiesigen Besitz eingerückt. Am 2. Februar 1325 verpflichteten sich die Brüder Ulrich, Reinprecht und Friedrich von Waldsee, dem Herzog Lupold von Österreich während dessen Krieg mit König Friedrich unter andern Vesten auch Laupheim stets offen zu halten (Kurz Friedrich der Schöne 316, Lichnowsky Gesch. des Hauses Habsburg 3, Regesten Nr. 671). Aber schon am 7. Febr. 1331 veräußerten die Herren von Waldsee, nebst andern schwäbischen Besitzungen (namentlich Waldsee selbst), auch Laupheim an die Herzoge Albrecht und Otto von Österreich (St.A.).

Bald darauf trat das gleichfalls um Österreich sehr verdiente Haus der Herren von Ellerbach (im Burgau) unter österreichischer Lehensoberherrlichkeit in diesen Besitz ein. Am 24. Oktober 1334 verschrieb sich Burkhard der Jüngere von Ellerbach gegen die Herzoge Albrecht und Otto zu Österreich, daß er die Veste zu Laupheim von den Gebrüdern Friedrich, Ulrich und Heinrich von Freiberg um 2000 Pfund Heller lösen wolle (St.A.), was wenigstens später, wenn auch nicht mehr ganz unter denselben Personen, in

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Laupheim. Stuttgart 1856, Seite 111. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Laupheim_111.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)