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enthält. Seit 1846 ist die Gemeinde Laupheim verpflichtet, das Schulgebäude zu unterhalten.

Das Armen- und Todtenhaus, unweit des Friedhofes, im unteren Stockwerk zu einer Todtenkammer mit Wachstübchen, im oberen zu einer Wohnung eingerichtet.

Das Frauenbad, wozu ein Theil eines Privathauses benützt wird.

e) Endlich ist der Metzgerzunft eigen: das im Jahr 1834 mit einem Aufwand von 1.700 fl. erbaute Schlachthaus am Laubbach.

An gesundem Trinkwasser hat der Ort Überfluß, indem beinahe in jedem Hause ein Pumpbrunnen sich befindet, und überdieß neben einem öffentlichen Brunnen, der vortreffliches Wasser liefert, noch weitere laufende Brunnen vorhanden sind. Auf dem Marktplatze ist eine periodisch fließende Quelle, der Pfändler genannt, gefaßt, die schon im Jahr 1400 bestand. Die Rottum fließt in zwei Armen, die sich übrigens in der Nähe des Klein-Laupheimer Schlosses wieder vereinigen, durch den unteren Theil des Orts und setzt dort zwei Mühlen in Bewegung; über die beiden Arme führen hölzerne Brücken.

Am Fuß des Groß-Laupheimer Schloßberges entspringen mehrere Quellen und bilden den Laubbach, welcher bei starken Regengüssen oder zur Zeit des Schneeabgangs aus einem südwestlich von Bühl beginnenden Trockenthale bedeutende Zuflüsse erhält, und, nachdem er schon bei seinem Beginnen eine Lohmühle in Bewegung gesetzt hat, sich bald in zwei Arme theilt, welche in nicht großer Entfernung von einander theils durch die östliche Partie des Orts, theils durch die angrenzenden Wiesengründe ihrer Vereinigung mit der Rottum bei der Klein-Laupheimer Mühle zueilen. Bei dem Anfange dieses Bachs besteht ein kleiner See, der als ein Rest des früher hier vorhandenen größeren, nun in Wiesengrund verwandelten Weihers zu betrachten ist; ebenso wurde der an dem Fußweg nach Baustetten gelegene Schelmenweiher trocken gelegt und dem Wiesenbau übergeben. Außer den angegebenen Gewässern berühren noch den westlichen Theil der Markung die Dürnau und mehrere kleinere Bäche (Gräben), wie der Gillgraben, der Floßgraben, der Zieppegraben, der große und kleine Höllgraben etc. Eine hölzerne Brücke führt auf dem Marktplatz über den Laubbach.

Außerhalb des Orts befinden sich noch 6 hölzerne Brücken auf der Markung, von denen die an der Vicinalstraße nach Rißtissen über die Rottum und die Dürnach angelegten die bedeutendsten sind.


Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Laupheim. Stuttgart 1856, Seite 102. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Laupheim_102.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)