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Unter-Kirchberg Grundmauern von Gebäuden, Estrichböden, Bruchstücke von römischen Ziegeln, Heizröhren, Gefäßen u. s. w.; auch eine römische Broncemünze wurde vor einigen Jahren an der südlichen Terrasse aufgefunden. Zur Zeit der Fruchtreife geben sich die lange hinziehenden Mauerlinien noch deutlich kund. Zwischen Unter-Kirchberg und Unterweiler findet man zuweilen römische Münzen; weitere Münzfunde sind uns im Bezirk bei Schwendi und Wain bekannt geworden.

B. Deutsche.

Altgermanische Grabhügel kommen vor: 1) auf den 1/2 Stunde westlich von Achstetten gelegenen „oberen und unteren Schelmen“. Dort befanden sich drei Grabhügel, die in jüngster Zeit bei dem Bau der Eisenbahn abgetragen wurden; außer Kohlen, Asche und einzelnen Bruchstücken von Gefäßen fand man keine weiteren Gegenstände. 2) Etwa 1/4 Stunde westlich von Dellmensingen steht an der Straße nach Ersingen ein Grabhügel; eine Grabhügelgruppe befindet sich etwas westlich von demselben in dem sogenannten Ersinger Hölzle, das jedoch dem Oberamtsbezirk Ehingen angehört. In neuerer Zeit wurden von diesen Hügeln einige geöffnet und Fragmente von Thongefäßen mit eingedrückten Verzierungen versehen, gefunden. 3) In den Schalmen, 1/4 Stunde nordwestlich von Dietenheim, sind noch 13 Leichenhügel vorhanden. 4) Eine aus 9 Todtenhügeln bestehende Gruppe befindet sich in dem südlich von Unterweiler gelegenen Staatswald „Hiemern“, einer derselben hat neben einem Durchmesser von 60′ eine Höhe von 8′ und wird „der Burren“ genannt.

Wohl einer spätern Periode, als diese Grabhügel angehörend, wurden, nicht unter aufgeworfenen Hügeln, sondern in dem gewachsenen Boden, entweder frei oder mit Steinplatten umfriedigt, an folgenden Stellen Gräber aufgefunden: in Laupheim in der sogenannten Schachengrube, in der Kiesgrube zunächst Dellmensingen, an dem Kirchhof zu Unter-Kirchberg, und in der Nähe der zu Staig gehörigen Mühle. In diesen Gräbern fanden sich neben den Überresten des menschlichen Skeletts nicht selten Speerspitzen, Schwerter, namentlich kurze einschneidige, sogenannten Sachse.

Von abgegangenen Burgen und Schlössern, wovon sich noch mehr oder weniger Spuren finden, sind folgende zu nennen:

Auf der Markung Laupheim, auf den Mäuerlen.
  "    "       "        Bihlafingen, an der Stelle des gegenwärtigen
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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Laupheim. Stuttgart 1856, Seite 093. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Laupheim_093.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)