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Im Beginn des Frühjahrs 1552 verbrannte der Markgraf Albrecht von Brandenburg unter andern Dörfern namentlich Gögglingen, Unterweiler und Donaustetten (v. Martens 280).

Seine traurigste Zeit hatte der Bezirk, wie Schwaben überhaupt, während des 30jährigen Kriegs. Im Juni 1631 bezogen die Kaiserlichen ein Lager bei Gögglingen (v. Martens 304). Im Januar 1632 brachte der schwedische Oberst Sir Patrik Ruthven (ein Schottländer) das Schloß Ober-Kirchberg und das Kloster Wiblingen in schwedische Gewalt (eb. 317), worauf er als schwedische Donation die Grafschaft Kirchberg erhielt, welche ihm durch die Folgen der Nördlinger Schlacht (1634) wieder entrissen wurde. Um das Kloster Wiblingen schien es, als vom Jahr 1632 an die Schweden eine Zeitlang entschiedene Oberhand hatten, geschehen zu sein. Bereits wurde es an einen schwedischen General verschenkt und förmlich aufgehoben.

Am 4. (14.) Januar 1633 vereinigte sich bei Gögglingen der schwedische General Horn mit den Truppen des Generals Banner, und nahm später Mindelheim ein (eb. 328. Ein Bericht des Generals Horn über die schwedische Operation am Schluß dieses Jahrs in La Force Mémoires, 3, 386, Paris 1843). Am 11. (21.) Januar 1634 kamen 1400 Mann schwedische Truppen nach Achstetten und Laupheim, wo sie alles Vieh wegnahmen. Am 4. (14.) Oktober 1646 verursachten gleichfalls schwedische Truppen dem Kloster Wiblingen großen Schaden. Am 15. (25.) März 1647 befand sich der schwedische General Wrangel mit seinem Hauptquartier in Dellmensingen (v. Martens 479). Noch im Anfang November 1647 fand ein Gefecht statt an der Brücke bei Gögglingen zwischen einer streifenden Abtheilung Schweden und einem kaiserlichen Rittmeister, der mit seinen 15 Reitern von der ersteren gefangen genommen wurde.

Während dieses Kriegs tödtete in manchen Orten die Pest alle Einwohner (wie in Bihlafingen) oder doch den weit größten Theil derselben; aus andern vertrieb sie die sonstige Noth des Kriegs. Am Ende desselben war die ganze Gegend vollständig zu Grunde gerichtet. Aber auch hier trat schnelle Erhohlung ein nach endlich geschlossenem Frieden.

Unter den Kriegen König Ludwigs XIV. von Frankreich traf härter als die früheren der spanische Successionskrieg Wiblingen und dessen Nachbarschaft. Die Jahre 1703 und 1704 waren schwere Jahre.

Die Wegnahme Ulms durch die Bayern am 8. Sept. 1702 früh, und das Herbeirücken eines französischen Heers den Bayern

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Laupheim. Stuttgart 1856, Seite 086. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Laupheim_086.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)