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c. Stehende Gewässer.

Eigentliche Seen finden sich nicht im Bezirk; dagegen war er früher ziemlich reich an künstlich angelegten, durch Dämme geschwellten Weihern, die übrigens größtentheils im Laufe des gegenwärtigen — und zu Ende des vorigen Jahrhunderts trocken gelegt und der Feldkultur übergeben wurden. Über die noch vorhandenen — wie über die abgegangenen Weiher siehe die Ortsbeschreibungen. Die von Seen und Weihern eingenommene Fläche beträgt nach den Ergebnissen der Landesvermessung nur 576/8 Morgen.

3. Naturschönheiten.

[1]

Vermöge der geognostischen Verhältnisse, welche in dem ganzen Bezirke einer Formation, der mit einem mächtigen Gerölleschutt überlagerten Molasse angehören, fehlen hier tiefe Thäler, Felsenpartieen, Wasserfälle u. s. w., dagegen sind Punkte mit freundlichen und zum Theil ausgedehnten Fernsichten nicht selten. Die schönsten Aussichten genießt man an dem obern Rande oder den Terrainvorsprüngen der linken Illerthalgehänge, wie auf dem Schloß zu Ober-Balzheim, bei dem Neuhauser Hof, bei Brandenburg, auf dem Muckenberg bei Wangen, auf dem Schloßberg südlich von Ober-Kirchberg, auf dem Schloß zu Ober-Kirchberg, in dem Pfarrhaus zu Unter-Kirchberg u. s. w., wo das Auge nicht nur das weite Illerthal, sondern auch das jenseits des Flusses gelegene bayerische Hügelland weithin überblickt; an vielen Stellen sind überdieß die majestätischen Tyroler-Alpen noch sichtbar, einen überaus schönen Hintergrund der Landschaft bildend. In den nördlich gelegenen Gegenden des Illerthals schweift der Blick über das Donauthal mit der ehrwürdigen Kreisstadt Ulm, das malerische Schloß Erbach, das ehemalige Kloster Elchingen und einen Theil des Südabfalls der Alp. In dem westlichen Theile des Bezirks sind es hauptsächlich die Punkte bei dem obern Schloß und auf dem Bronnerberg zu Laupheim, die Höhe bei Ober-Holzheim, Walpertshofen, Burgrieden, das Schloß Achstetten, der Kirchthurm in Hüttisheim u. s. w., wo man über das hügelige, zum Theil flachwellige Land hinweg in das freundliche Donauthal mit der Alp im Hintergrunde, wie in einige Seitenthäler der Donau freundliche Aussichten genießt; gegen Westen übersieht man die von der Dürnach, Westernach und


  1. Siehe auch die Ortsbeschreibungen.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Laupheim. Stuttgart 1856, Seite 019. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Laupheim_019.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)