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Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd

Donzdorf-Straßdorf auf seine Nachkommen vererbte, bis dieselben ihr Besitzthum 1795 an die Grafen v. Rechberg verkauften.

Von der Hohen-Rechberger Linie hatte der Fideicommißstifter Ulrich zu Heuchlingen auch Theil an Straßdorf; sein Enkel Ulrich † 1572 liegt in Straßdorf begraben und jedenfalls die Wittwe Anastasie v. Wellwart lebte da im Schlößchen, bei welchen ein „Schloßgarten“ vorkommt 1580–1596 und auch des letzten Ulrichs Wittwe, geb. v. Adelmann, machte Ansprüche. Es mag daher der Hof kommen, den Wolf Kaspar Adelmann 1592 besaß. Doch gelang es Kaspar Bernhard v. Rechberg, dem ersten Grafen, die Stammburg und den dazu gehörigen Theil von Straßdorf an sich zu bringen, wo er auch (z. B. 1616) das Schlößlein zur Verfügung hatte.

Während des 30jährigen Krieges erhielt zwar Christof Martin v. Degenfeld auch die adeligen Güter zu Straßdorf, deren Besitzer auf kaiserliche Seite standen, von Schweden zum Geschenk, diese Episode 1632/34 ging jedoch spurlos vorüber und wir finden immer wieder die Ortsherrschaften: Rechberg – mit Werdenau oder Specht, Gmünd und – Kloster Lorch. Dieses besaß Einiges von unbekannter Zeit her; später sinds 1 Hof, 2 halbe Bauern und 1 Häusler. Unter Gmündscher Hoheit stand das Gotteszeller Gut, 1537 als Erbgut verliehen um 150 fl. mit 15 fl. Fall und Handlohn und späterhin getheilt.

Die Mehrzahl der Grundherren machte die Straßdorfer Gemeindeverhältnisse verwickelt und erregte häufig Streitigkeiten, welche zu Verträgen führten. So 1534 über Wahl der Vierleute, Feuerschauer, Aufnehmen von Hausgenossen, Vieh- und Gänshalten u. s. w. 1574 Revision dieser Bestimmungen, 1580 Vergleich wegen des Gemeindebronnens und Tränktrogs, 1735 allerlei lokale Anordnungen, wobei mitwirkten der Rechberg’sche Obervogt, der Lorcher Vogt, der Specht-Bubenheimsche Vogt und der Oberstättmeister zu Gmünd.

Über den Viehtrieb wurde mit Waldstetten verhandelt 1561 u. s. w. wegen Herstellung der Vicinalwege 1795 ...

Ein Brand im Dorf war 1579, 2. Juni (bedeutend) und 1758 ... 1827 fiel ein Wolkenbruch und schlug der Blitz in die Kirche.

Von Straßdorf stammen der Pädagoge und Literat Scherr, Vater und Sohn.

Die Pfarrei an der St. Cyriakuskirche zu Straßdorf wird a. 1397, aber unter den Patronatspfarreien der Herren v. Rechberg noch nicht genannt. Im Besitz des Patronatrechts war späterhin zuerst die Hohen-Rechberg-Heuchlinger Linie und da Ulrich v. Rechberg ein eifriger Lutheraner zwar, so hat er wahrscheinlich auch reformirt. Als später einmal Graf K. B. v. Rechberg 1636 bei des

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Karl Eduard Paulus, Eduard Paulus, Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd. Stuttgart: H. Lindemann, 1870, Seite 431. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Gmuend_431.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)