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Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd

welche 1602 mit 3000 fl. Kaspar Bernhard v. Rechberg erwarb für die ältere Donzdorfer Linie, nach deren Aussterben Johann Bero Ernst von der noch blühenden Linie die Belehnung erhielt von Kurbayern.

Rechbergische Lehen wurden z. B. 1428 und 1487 geeignet, andere empfing z. B. das Spital zu Gmünd noch später. Theils Rechbergisches Lehen, theils Eigenthum waren die Güter von Gmünder Geschlechtern, z. B. der Vener, der Flad und Winkenthal u. a. (1443, 1485..) Einige Einkünfte erwarben auch benachbarte Kirchpflegen und das Spital zu Gmünd.

Eine Pfarrei Rechbergischen Patronats bestand in Reichenbach schon 1397; eine eigene Kapelle errichteten die Herrn v. Bubenhofen auf dem Ramsberg, deren Kaplan zu Donzdorf wohnte. Eine Kapelle zu St. Maria stand einst beim Birkhof.

Die Berghalde unter dem Schloß Ramsberg war „am Eichbühl“ bis 1540 Helfenstein’sches Lehen; die Burg selber ist wohl, da kein eigener Herrschaftsbezirk dazu gehörte, von den Herrn v. Rechberg gleichsam als ein Vorposten erbaut worden, wahrscheinlich nicht lange vor 1328, wo Conrad v. Rechberg, der Biedermann, erstmals bezeichnet wird als der, deß Ramsberg ist, oder zu Ramsberg. Diese Burg fiel an Gebhard, den Stifter der Illeraichheimer Linie, dessen Sohn 1407 eine Urkunde ausstellt über 3 von seinen Vorältern und ihm selbst gestiftete Messen, worunter eine zur Ehre des h. Kreuzes zu Ramsberg (in der Schloßkapelle). Albrecht v. Rechberg von der Scharfenberger Nebenlinie saß 1485 zu Ramsberg und verkaufte 1500 an Heinz v. Zülnhart 70 Malter Korn aus seinem Schloß Ramsberg mit dem Vorhof und mit dem Bau und seinen Zubehörden und mit dem Berg. Der Sohn Philipp 1505 ff. wurde eifriger Protestant und gewährte auf Ramsberg flüchtigen Prädicanten eine Zuflucht, z. B. dem Martin Cleß aus Göppingen.

Nach Philipps kinderlosem Tod erbten die Kinder seiner Schwester Magdalene mit Herrn Marschall Wilhelm v. Pappenheim: Wolf und Joachim v. Pappenheim den Ramsberg; sie theilten ihr Erbe 1550 und des Joachim Erbtochter Sofie brachte Ramsberg ihrem Gemahle zu, Hans Joachim v. Bubenhofen, c. 1560. – Die v. Bubenhofen stammen aus der Schweiz, waren viel in württembergischen Diensten, bis sie nach der Reformation, als eifrige Katholiken, Dienste suchten, besonders bei den Bischöfen von Würzburg und Bamberg. Sie bauten darum auch bei Ramsberg eine eigene Kapelle und stifteten eine Kaplanei; ihre Besitzungen erweiterten sie durch den Kauf von Kleinsüßen 1575 und Winzingen 1628; auf der Burg saß ein Vogt und Hausvogt. Die Söhne der Sofie v. Pappenheim Hans Max und Benjamin v. Bubenhofen theilten 1586; ersterer bekam Leinstetten, Benjamin Ramsberg; von seinen 3 Söhnen erhielt 1637 der älteste

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Karl Eduard Paulus, Eduard Paulus, Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd. Stuttgart: H. Lindemann, 1870, Seite 418. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Gmuend_418.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)