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Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd

Hoheit und hörte die alte Trennung auf, mit den daraus folgenden Differenzen.

Ober-Böbingen war ursprünglich ein Filial von Heubach, späterhin zur Pfarrei erhoben gehörte dieselbe, gleich der Mutterkirche, dem Kloster Königsbronn zu und das Patronat kam – mit dem Dorfsantheil des Klosters – an Württemberg, das reformirte. Darum wies Gmünd seine Unterthanen in die katholische Pfarrei zu Mögglingen.

Die St. Michaels Kirche stammt aus dem 15. Jahrhundert. Während des 30jährigen Kriegs blieb sie 1634–56 ohne Geistlichen.

Der Zehnte war vertheilt. Von bestimmten Gütern besaßen ihn die Wellwart als ellwangisch Lehen gekauft c. 1400 von K. Wolf; anderes gehörte als rechbergisch Lehen den Rinderbach, dann (1439) Flad .. und den Gußregen (1443).. Weitere Theile gehörten Königsbronn, welches 1545 an Gmünd verwechselte. Der lebendige Zehnte war im Besitz der Pfarrei – in Ober- und Unter-Böbingen, Beuern und Beiswang (1587).

Zu der Gemeinde gehören.

b) Hirschmühle (s. oben).

Die Hirsmannsmühle wird 1409 gelegentlich genannt und gehörte 1502 dem Kloster Lorch. Das 1/2 Fischwasser dabei in der Rems verkaufte L. Feuerabend 1430 an das Dominikanerkloster in Gmünd, die andere Hälfte, damals W. Häberling zugehörig, hat Sifrid der Hirsmüller 1470 auch an’s Dominikanerkloster verkauft. Wegen des Viehhütens vergleicht sich Ober-Böbingen mit dem Hirschmüller 1665.

c) Steinriegel, ein einzeln stehendes Haus an der Straße von Ober-Böbingen nach Unter-Böbingen.

d) Zimmern hat eine freundliche Lage 7/8 Stunden westlich vom Mutterort unfern der Einmündung des Krümmlingsbachs in die Rems (s. oben).

Ob Kaiser Ludwig anno 839 in dieser villa zimbra dem Kloster Fulda Güter einzutauschen erlaubte, ist zweifelhaft. Sicher gehörte Zimmern auch in den Kreis der Dillingenschen Herrschaft Lauterburg-Rosenstein und das Kloster Anhausen bekam bei seiner Stiftung auch Güter in Cimbre 1143. Wahrscheinlich in eben diesem Zimmern hat 1221 eine rechbergische Dame ihre Güter dem Kloster Kaisheim geschenkt. Daß ein Schlößlein hier gestanden, also wohl ein ritterliches Geschlecht hier gesessen, – ist unbeglaubigte Sage.

Im 14. Jahrhundert hat das Kloster Lorch einen Theil des Orts, vielleicht von den obengenannten Klöstern, eingetauscht; den andern besaßen Gmünder Bürger (Walther Kurz z. B. 1324) und Conrad von Rechberg verkauft 1333 sein Gut an einen solchen. Dietrich von Hohenstein verkauft 20 Pfund Heller ewige Gült an

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Karl Eduard Paulus, Eduard Paulus, Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd. Stuttgart: H. Lindemann, 1870, Seite 403. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Gmuend_403.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)