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Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd

Daß Lorch bereits 1324 Güter in Ober-Bettringen besaß, ist schon gesagt; 1443 erkannte ein Schiedsgericht an, daß des Klosters Hintersaßen in das Gericht der Horkheime zu Ober-Bettringen gehören. 1499 wurde ein Gut an Gotteszell vertauscht, es blieben aber noch zwei lorchische Unterthanen, zu denen ein Königsbronner kam, welcher zu Ober-Böbingen gehörte. Diese drei sind württembergisch geworden.

Weitere Güter in Ober-Bettringen hatten Gmünder Geschlechter, z. B. die Alwich 1363, Michael von Lauchheim, Kirchherr zu Weiler 1408 u. a. Allmählig kam das Meiste an Gotteszell, z. B. 1325 vier Güter, und an das Spital zu Gmünd, z. B. 1403, 1408 (ein Gut in Ober-Bettringen und das Nonnengut in Unter-Bettringen), 1487, 96, 1521, 36, 58, 75... Auch die Priesterbruderschaft und St. Leonhard vor der Stadt hatten Gültpflichtige zu Ober-Bettringen; dem Heiligen zu Göggingen gehörte da 1536 eine Wiese neben der Seelschwestern Wiese. Auch das Augustinerkloster kaufte 1429 ein halb Gütlein zu Unter-Bettringen das früher den Steinhausern gehört hatte, 1499 10 fl. Gült, und um 350 fl. einen Hof und eine Wiese, die Straßerin genannt, (1435 um 123 fl. von Hans Meckling verkauft an Hans Straßer) – frei eigen, ungerichtbar, unvogtbar, undienstbar und unsteuerbar – also vom Herrschaftsgut. Hans des Schorlers Huben kaufte 1402 das Dominikanerkloster.

Weitere Besitzer waren die Wölflin von Gmünd, z. B. 1411, und Diemar Röter (von Roden), dem 1/4 Hirtenstab gehörte 1410. Noch 1556 vertauschte Bürgermeister K. Döbler die Jurisdiction seines Hofs zu Ober-Bettringen gegen die Jurisdiction und Obrigkeit auf seinem Gute in Unter-Bettringen, – wo auch der Spital 1543, 74 .. Güter kaufte.

Alle diese Besitzungen standen unter Gmündischer Hoheit, bis zur Mediatisirung unter Württemberg 1802.

Die Verwaltung hatte der Amtsvogt besorgt, in der Gemeinde gewählte Vierleute; eine Gerichtsordnung ist 1640 gemacht worden.

Verträge mit Nachbarn wurden gemacht hauptsächlich wegen des Viehtriebs – mit Waldstetten 1580, mit Hussenhofen 1575 und innerhalb der Gemeinde 1525 über die Viehweide, welche samt einem Holz 1482 von Herr Heinrich von Rechberg erkauft wurde um 70 fl. Die Vertheilung der Almand unter Oberamtmann Muff erregte großen Streit zwischen den Bauern und Häuslern.

Andere Differenzen verursachte der Bach – wegen Wässerung z. B. 1549 und Fischerei z. B. 1580. Eine Vertauschung von Fischereirechten kam 1569 zwischen Gmünd und Rechberg zu Stand, damit Gmünd eine Wegcorrectur nach Waldstetten ausführen konnte, welche Rechberg vorher gewaltsam wieder zerstört hatte.

1414 wird zu Bettringen die Inselmühle erwähnt; 1483 erwirbt das Spital die Mühle in Unter-Bettringen von E. Zeiselmüllerin

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Karl Eduard Paulus, Eduard Paulus, Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd. Stuttgart: H. Lindemann, 1870, Seite 396. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Gmuend_396.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)