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Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd

Conrad und Ulrich v. Wellwart (Linie Laubach in Leinroden) verkauften dem Spital ihren Laienzehnten und Vogthaber nebst verschiedenen Gütern, 1/2 Flurhayen und Hirtenamt, samt Kirchsatz u. s. w. um 1000 fl. a. 1449; schon 1448 hatte Ulrich v. Wellwart seine Schmiede und ein Lehen zu Mögglingen verkauft um 90 fl.; anders kam an die Erben der Unter-Böbinger Nebenlinie und Sigmund v. Wellwart zu Fachsenfeld vertauschte nochmals an Gmünd zwei Fallgüter 1577; ein Gut blieb bei Heubach, eins kam ans Kapitel Ellwangen mit dem Rittergut Unter-Böbingen. Die Wellwart’sche Linie zu Lauterburg hatte auch Besitzungen in Mögglingen und verkaufte 1656 ans Spital die obere Mühle, ein Hofgut, eine Selde und einige Zehentrechte.

Die Mehrheit der Herrschaften verursachte viele Streitigkeiten z. B. Kloster Gotteszell gegen die Gemeinde Mögglingen 1457; die Anhausen-württembergischen Unterthanen gegen die Gmünder 1542, (wegen Weide, Frevel etc.) 1731; Wellwart und Gmünd 1534 (wegen der Frevel auf der Gemeinde); andern Proceß erweckte die Errichtung einer Wellwart’schen Taferne 1557, während die zwei Gmündischen ein kaiserliches Privilegium hatten von 1430.

Einen Triebsstreit mit Unter-Böbingen gabs 1508; Händel innerhalb der Gemeinde 1745, die Allmand wurde vertheilt 1791. 1725, 5. Nov. verzehrte ein Brand 7 Häuser.

Bei Mögglingen wurde auch der Gmünder Wegzoll erhoben (s. oben V., 3. c. Handel).

Auf der Mögglinger Markung im Gmünder Territorium grub Württemberg Erz, wogegen die Stadt protestirte 1550; 1723 bildete sich eine Bergwerkscompagnie ohne Erfolg, 1763 bekamen Christfels u. Comp. Erlaubniß, bei Mögglingen und Mittelbronn ein Alaun- und Vitriolwerk anzulegen.

Die Kirche finden wir zuerst im Besitz eines Ulrich v. Rechberg, Domherr zu Mainz und Kirchherr zu Mögglingen, der 1351 gegen Johann v. Aumdun (Ohmden) klagte, daß er ihm 3 Jahre die Gefälle entzogen habe. 1389 verspricht Wilhelm v. Rechberg- Gröningen seinem Vetter Conrad v. Rechberg-Heuchlingen, ihn nicht zu irren am Kirchsatz zu Mögglingen und seinen Zubehörden. So erbte Conrad v. Hohenriet Ansprüche an den Laienzehnten (1446). Der Kirchsatz war direkt an die Herren v. Wellwart gekommen, da Conrad und Ulrich v. Wellwart 1449 Widdum, Kirchsatz samt dem Zehnten und Meßneramt an das Spital Gmünd verkauften, wie sie das von ihrem Vater und Ahnherrn geerbt.

Das Spital erlangte sogleich die Incorporation dieser Pfarrei und die Bürgermeister übten das Patronat bei Setzung des Vicars.

Nach der Reformation wies Württemberg seine Unterthanen nach Ober-Böbingen und wenn sie auch katholisch waren, sollten sie

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Karl Eduard Paulus, Eduard Paulus, Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd. Stuttgart: H. Lindemann, 1870, Seite 385. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Gmuend_385.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)