Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd

Sohn, das Lehensschloß „der steinerne Stock“ mit Zubehörden und seine eigenthümlichen Besitzungen um 5000 fl. ans Kloster Lorch, den alten Mitbesitzer. Hans Leopold verkaufte auch seinen Theil, frei eigen, um 4279 fl. an den Kirchenkasten 1581.

Herzog Ludwig v. Württemberg belehnte 1579 seinen Geheimrath und Landhofmeister Erasmus v. Laymingen mit dem alten Schloß und Zubehörde und gab Erlaubniß, dasselbe Neu-Laymingen zu nennen; dazu kam 1581 die andere Hälfte, jetzt auch als württembergisches Lehen (um 1300 fl.) mit Blutbann und Hochgericht u. s. w. auf Widerrufen. Andere Güter wurden um 640 fl. dazu gekauft. Die Genealogie der neuen Besitzer ist:

Erasmus v. Laymingen.
/——————————————————————————————————————\
Christof † 1640.   Achazius I. 1612. 35 ff.
zu Lindach.
/——————————————\ /——————————————\
Achazius II. zu
Bodelshausen.
Friedrich † 1679.

Nach Friedrichs v. Laymingen Tod 1679 zog Württemberg das Lehen als eröffnet ein, gerieth aber in Streit mit der Reichsritterschaft, welche das Steuerrecht in Anspruch nahm und ein Mandatde restituendo et non amplius turbando 1699 erlangte. Darum vielleicht wurde Lindach aufs Neue verliehen an den Hofmarschall Johann Friedrich v. Staffhorst 1699, † 1730, dessen Wittwe den lebenslänglichen Genuß hatte, das Gut jedoch an den Oberstallmeister v. Röder verkaufte mit Genehmigung des Herzogs Eberhard Ludwig. Heinrich Reinhard v. Röder verkaufte Lindach 1751 an Herzog Karl um 23.000 fl., worauf der Proceß über das Besteuerungsrecht wieder auflebte, das 1769 der Ritterschaft zugestanden wurde. Noch 1801 schickte Kanton Kocher den Unterthanen eine Steuerexecution.

Württemberg wies Lindach dem Amte Heubach zu, behielt die Obrigkeit und Einkünfte, das Schloßgut aber wurde 1752 an Schmelzverwalter Blezinger zu Königsbronn verkauft, dessen Beständer eine – zum Leidwesen des Magistrats – auch von Gmündern sehr zahlreich besuchte Wirthschaft führte. Zuletzt kaufte das Gut Graf v. Beroldingen.

Die Güter zu Lindach waren schon frühe sehr zerstückelt; 1467 verkaufte z. B. Ulrich v. Rechberg 1/12 Hof. Die Gemeindebehörden bildeten auch hier Vierleute. Mit Herlikofen wurde 1529 Vertrag gemacht über Trieb und Weid.

Nach den 30jährigen Krieg standen noch 1677 eilf Häuser leer, wegen Armuth verlassen und 18 Plätze waren unbezimmert; doch hatte die Herrschaft – zum Anstoß für Gmünd – einigemal erlaubt,

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus, Eduard Paulus, Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd. Stuttgart: H. Lindemann, 1870, Seite 377. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Gmuend_377.jpg&oldid=- (Version vom 30.6.2018)