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Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd

zwei im Ort bestehenden Käsereien zum Verkauf. Die Käse werden in die Umgegend abgesetzt.

Auf der Markung lassen fremde Schäfer im Sommer 500, im Winter 600 Stück Bastardschafe laufen (die Gemeinde hat 900 Stück zu dulden), die im Ort Überwinterung finden.

Von Anstalten bestehen außer der Volksschule eine Industrieschule, eine Sonntagsschule für die weibliche, und eine Winterabendschule für die männliche Jugend.

Das Vermögen der Stiftungspflege beträgt 12.000 fl.; besondere Stiftungen sind nicht vorhanden.

Auf einem Vorsprung des Mittelbergs zwischen dem Lapperthal und dem Teufelsthal stand eine Burg, von der noch Graben und Wall sichtbar sind.

Über die Hochfläche des Mittelbergs lauft ein aus Steinen aufgeworfener Wall, die Teufelsmauer genannt, der ohne Zweifel ein Werk der Römer ist (s. den Abschnitt Römische Alterthümer).

Eine früher durch den Ort nach Heidenheim führende Straße, vielleicht römischen Ursprungs, ist längst abgegangen.

Etwa 1/8 Stunde westlich vom Ort trägt ein Bergvorsprung den Namen Schanze.

Lautern (bisweilen „unter dem Aalbuch“ genannt) lag einst an einer Hauptstraße zwischen Augsburg und Straßburg, aber auch zwischen Straßburg und Nürnberg, weil der alte Weg durchs Remsthal an Lauterburg vorbei nach Heidenheim und von da über Neresheim nach Nördlingen, andererseits nach Augsburg führte. Daher hatte einst Lauterburg größere Bedeutung. Zur alten Herrschaft Lauterburg gehörte auch die reichslehenbare Burg Hochroden und unter ihren Zubehörden war jedenfalls ein Theil von Lautern, den Georg v. Wellwart mit Roden gekauft hat 1401 von Conrad v. Lauchein (der z. B. 1381 der Stadt Gmünd Söldner gewesen ist). Daher stammen wohl auch die reichslehenbaren zwei Huben und drei Selden zu Lautern, welche 1428/1429 vom Kaiser Sigmund an Aalener Bürger verliehen und 1439 an das Spital zu Gmünd verkauft wurden. Die Wellwartschen Unterthanen gehörten immer zum Blutbann in Hohroden.

In Lautern selbst werden wir zu suchen haben den Herrn Uolrich v. Luthrun, der 1353 mit 24 Pfund Heller bei den Augustinern zu Gmünd ein Seelgeret stiftete. Ritter Ulrich v. Schechingen verkaufte um 164 Pfund Güter zu Lautern an das Spital Gmünd 1363 und noch circa 1400 hatte Jungfrau Anna v. Schechingen ein Leibgeding zu Lautern.

Diemar Röter (Oberamt Aalen, S. 157, wahrscheinlich ein Sohn des Hans v. Roden) verkaufte 1410 u. a. eine Hube zu Lautern an Gmünd. Gleichfalls Besitzungen zu Lautern hat Fritz

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Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd. Stuttgart: H. Lindemann, 1870, Seite 363. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Gmuend_363.jpg&oldid=- (Version vom 19.8.2020)