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Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd

während des 30jährigen Kriegs eingegangen. An ehemaligen Weinbau erinnert „die Weingartshalde.“ Die Apotheke wurde 1754 errichtet. Ein Brand verzehrte 1795, 28. September, sechs Häuser.

Mit der Erwerbung Gmünds wurde 1805 das württembergische Oberamt nach Gmünd verlegt. Neurer Zeit hat die Stadt ihre Luft und Licht hemmenden, 1703 erneuerten Mauern großentheils abgeworfen, vgl. S. 338, dagegen brauchbare Wege gebaut, besonders auch auf den Aalbuch 1824.

Als besondere Parcellen wurden frühe aufgeführt: Armenhaus, Bierkeller und Kleemeisterei. Ein Falllehengut Finkenhof wird 1695 erwähnt.

Das alte Stadtwappen wird beschrieben: 2 gekreuzte Stangen, unten zu Kolben sich verdickend, oben mit Fähnchen. Sind es nicht ein paar schlechtgravirte – Sensen (zum Heu-machen)?

Heubach ist ein alter Pfarrort mit dem Filial Bargau, 1471 abgetrennt. Pfaff Dyeterich z. B. war 1326 Dekan zu Höbach. Das Patronat gehörte den Gutsherrn, bis die Hacken 1342 Kirchsatz und Widumhof samt dem Hirten- und Flurschützenamt zu Heubach an das Kloster Königsbronn verkauften; ihre Nachkommen traten auch die Lehenschaft der Frühmesse 1385 an Königsbronn ab. Dazu kam z. B. noch 1576 eine St. Afrakapelle, (längst in ein Wohnhaus verwandelt) mit einem besondern Kapellan, und angeblich eine St. Bernhardskapelle auf dem sog. Bernhardsfeld.

Der Heilige hatte einst Einkünfte zu Heubach, Beuren, Buch, Oberböbingen und Schönhardt.

Das älteste Pfarrhaus wurde 1525 von den Wellwart zu ihrem Schlößchen erworben, jetzt wohnt der Pfarrer im ehemaligen Amthaus. Schulmeister werden seit 1586 genannt und waren oft zugleich Gerichts- oder Amtsschreiber.

Die Reformation ist natürlich wie im übrigen Württemberg eingeführt worden.

Zu der Gemeinde gehören:

b) Beuren, das 1/2 Stunde südwestlich vom Mutterort, am Zusammenfluß von drei kleineren Bächen, die gemeinsam den Klotzbach bilden, eine äußerst romantische, von hohen Albbergen umschlossene, wohlgeschützte Lage hat.

Zu Beuren (Büren) „in den Bergen,“ früher häufiger „bei Heubach,“ erscheinen zuerst die Herrn von Rosenstein-Heubach als Grundherrn. (Adelheid, Albrecht Hacks Wittwe, stiftete ein Seelgeret zu Gotteszell mit ihrem Gut zu Beuren 1371 und ihre Kinder verzichteten 1371/83). Deßwegen kamen etliche Güter auch an Wellwart und Württemberg mit Heubach; ein Gut gehörte zum (wellwart’schen)

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Karl Eduard Paulus, Eduard Paulus, Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd. Stuttgart: H. Lindemann, 1870, Seite 350. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Gmuend_350.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)