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Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd

einer Malz- und einer Schwingmühle, die andere mit zwei Mahlgängen, einem Gerbgang, einer Malz- und einer Schwingmühle, dann außerhalb des Orts eine Mahlmühle mit zwei Mahlgängen, einem Gerbgang, einer Schwingmühle, einer Hanfreibe, einer Gipsmühle und einer Sägmühle; ferner bestehen 5 Schildwirthschaften, von denen 4 mit Bierbrauereien verbunden sind, dann 5 Kaufläden und ein Kramladen.

Der vermöglichste Grundbesitzer in Heubach hat etwa 70 Morgen Feld, der in Buch 100 Morgen Feld und Wald, der in Beuren 70 Morgen Feld und Wald, der sog. Mittelmann 10–20 Morgen Feld, die ärmere Klasse 3/4 Morgen Gemeindetheile.

Die sehr große Gemeinde-Markung, von der übrigens über die Hälfte dem Waldbau dient, ist zu einem großen Theil (Abhänge der Alb und ihrer Vorberge) sehr bergig, für den Feldbau unzugänglich, und nur das Plateau der Alb und das am Fuß derselben sich ausbreitende Land hat eine flachwellige Lage.

Die Bodenverhältnisse sind sehr verschieden; im Flachlande am Fuß der Alb erscheint meist ein fruchtbarer Lehm, der gegen den Albabhang hin allmählig abnimmt und in einen wenig fruchtbaren, steinigen Boden (Zersetzungen des braunen und des weißen Jura) übergeht. An einzelnen Stellen wird der Boden sandig (Zersetzung des braunen Jurasandsteins), wie auf einem Vorsprung des Scheuelbergs, auf dem Sand genannt. Ein sehr humusreicher Boden kommt in der Nähe der Stadt, namentlich in den Krautgärten vor. Auf der Hochebene der Alb (Aalbuch) ist der Boden leicht und mit vielem Trümmergestein (weißer Jura) gemengt.

Auf dem Aalbuch besteht ein Steinbruch, aus dem weißer Jurakalk zu Straßenmaterial und zum Kalkbrennen genommen wird; Bausteine müssen von außen bezogen werden. Lehm und Töpferthon für den Bedarf der beiden Ziegeleien und der beiden Töpfer findet sich hinreichend auf der Markung.

In der Erzklinge nahe bei der Stadt wurde früher auf Eisen (Eisenrogenstein) gebaut und 1511 verlieh Herzog Ulrich von Württemberg das Lehen des Eisenerzes zu Heubach dem Neuwart von Wöllwarth, seinem Forstrichter zu Heidenheim. Herzog Friedrich von W. ließ 1599 hier auf Silber graben, wozu der an mehreren Stellen vorkommende Schwefelkies Veranlassung gegeben haben mag.

Das Klima ist ziemlich mild und es gerathen nicht nur feinere Gemüse wie Bohnen, Gurken etc., sondern auch die an Kammerzen gezogenen Reben bringen sogar in minder günstigen Jahren die Traube zur Reife; indessen schaden nicht selten Frühlingsfröste und kalte an den Bergen und in den tiefen Thalschluchten heranziehende Nebel der Obstblüthe. Obgleich Heubach auf drei Seiten von Bergen geschützt, und nur gegen Norden den Winden ausgesetzt ist, so ist es dennoch

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Karl Eduard Paulus, Eduard Paulus, Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd. Stuttgart: H. Lindemann, 1870, Seite 342. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Gmuend_342.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)