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Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd

und 1 Gut zu Spreitbach, den Widemhof zu Durlangen und den Widemhof zu Thanheim, nebst dem Zehnten groß und klein zu Durlangen, Thanheim, Spreitbach, Vorderlinthal, Hertighofen, Hönig, Schlechtbach u. s. w.

Damals also standen Kirchen 1) zu Zimmerbach die Mutterkirche, und 2) zu Spreitbach eine Filialkirche, wie Papst Martin 1420 ausspricht, als er dem Kloster die Incorporation dieser Kirchen erlaubte. Späterhin galt umgekehrt Spreitbach als Mutterkirche und Zimmerbach bis 1659 als Filial.

Gotteszell hatte einen Vicarius perpetuus aufzustellen, es gab jedoch Klagen und Streit wegen der Competenz, z. B. 1465. Nach der Reformation verglichen sich die Schenken v. Limburg 1588 mit Gotteszell über die von ihren Unterthanen zu entrichtenden Gülten und Zehnten an Pfarrer und Messner zu Spreitbach und Zimmerbach. Die limburger Unterthanen in Hönig, Hinterlinthal u. a. O. sollten, obwohl nicht katholisch, die pfarrlichen Gerechtigkeiten auch weiter leisten.

In Durlangen wurde die St. Antonius-Capelle 1744 errichtet. (Eine St. Veits-Caplanei fanden wir früher genannt.)

In Thanau, früher Thanheim, Thana, wo Lorch einen Unterthanen hatte, war frühe schon eine Kirche, z. B. 1430, genannt, als dem Kloster Gotteszell zustehend. Die Heiligenpfleger kauften 1462 zwei Güter zu V. Linthal und 1464 das Götzenlehen zu Hönig, 1472 gehörte ihr die Hohenegge-Mühle an der Roth und ein Gültgut in Durlangen (1556). Ein Caplan zu unsrer lieben Frauen zu Thanheim erscheint z. B. 1472 ff.


Göggingen,
Gemeinde III. Kl. mit 854 Einw., worunter 361 Ev. a) Göggingen, Dorf, 473 Einw., b) Horn, Weiler mit Mühle, 292 Einw., c) Kleemeisterei, Haus, 4 Einw.; d) Mulfingen, Weiler, 74 Einw.; e) Mühlhölzle, Haus, 7 Einw.; f) Pfaffenwirthshaus, Haus, 4 Einw. – Filial von Leinzell; die Ev. sind nach Täferroth eingepfarrt. 21/2 Stunden nordöstlich von der Oberamtsstadt gelegen.

Auf der Hochfläche zwischen den beiden nördlichen Zuflüssen der Lein, dem Götzenbach und dem Federbach, liegt frei und gesund, von schönen Obstbaumwiesen umgeben, der sehr ansehnliche und freundliche, etwas unebene Ort mit seinen stattlichen, zum Theil ganz aus Stein erbauten Bauernhäusern; einzelne darunter haben auch schon die Art der Häuser auf dem Welzheimer Wald und sind mit rothgetünchten Brettern auf der Wetterseite verschlagen. Schöne Aussichten über das stille, saftig grüne Leinthal hinweg an die herrlichen Bergformen der Alb bieten sich auf vielen Punkten der Markung, z. B.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus, Eduard Paulus, Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd. Stuttgart: H. Lindemann, 1870, Seite 323. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Gmuend_323.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)