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Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd

1489 und 95, – eine andere kaufte die St. Veits-Caplanei zu Iggingen. Die Schenken v. Limburg hatten auch vogtbare und gültbare Güter in D., und eben über einige Jurisdiction vertrugen sie sich mit Gmünd 1512. Im Jahr 1543 handeln als Grundherren: das Kloster Lorch durch seinen Vogt in Mulfingen, Kloster Gotteszell, Limburg und Gmünd (über Benützung des Grund und Bodens nach Brach- und Zelg-Recht, Ausreutung von Hölzern u. dgl.), 1557 vertauschten Limburg und Gmünd viele Güter, worunter die schenkischen in Zimmerbach (1) und Durlangen (5, worunter 1 dem Heilgen zu Gröningen, 1 der Bruderschaft in Gaildorf zugehörig) mit aller Obrigkeit.

Zur Besorgung der bürgerlichen Angelegenheiten hatten Durlangen und Zimmerbach ihre Vierleute; in Verbindung mit den Grundherrschaften wurde 1501 eine Vertragsordnung unter der Bauerschaft in Zimmerbach gemacht, 1561 eine Verständigung über das Ausreuten, Einzäunen von Gärten, über Viehtrieb, Wege, Wässerung u. dgl.. In Durlangen kam 1549 ein Vertrag zu Stand zwischen Gmünd, Württemberg und Limburg über der Vierleute Erwählung, Viehtrieb und Weidgang, Verhägung der Güter, Ausreutung u. dgl. m.

Bemerkenswerth ist noch, daß bei Durlangen ehemals ein Bergwerk war, das 1433 Philipp Augustin Dreher und Genossen bestanden. Es lag halb auf des Spitals und halb auf dem Gotteszeller Gut, und eben den schwarzen Agtstein (obere Keuperkohle, s. den allgem. Theil S. 108) scheint man gegraben zu haben. – Auf kaiserliche Privilegien zum Bergbau gestützt wollten die Schenken von Limburg 1544 als in ihrem Forstbezirk bei Durlangen nach Eisenerz graben lassen, was Gmünd als Obrigkeit des betreffenden Grund und Bodens wehrte.

Die Leinmühle hat ihren Namen im Gegensatz zu verschiedenen Mühlen an den Seitenbächen; doch gab’s einst der Mühlen an der Lein mehrere. Peter von Grünenberg, Arzt zu Gmünd, kaufte 1360 die Mühle Bulenbronn geheißen an der Lein oberhalb (Täfer-) Rot und 1361 von Ulrich von Rechberg die Ziegelmühle an der Lein mit Vischenz ober- und unterhalb um 90 Pfd. Heller. Lag sie vielleicht in der Nähe des Ziegelgehau? Beide Mühlen hatte 1397 der Baldenweg und gab davon 81/2 Pfd. Hellergült u. a. m.; die Vischenz dabei gültete 21/2 Pfd., und das zusammen kaufte das Augustinerkloster zu Gmünd um 169 fl.

Kirchlich besonders wichtig ist die Urkunde von 1360, wodurch Heinrich v. Rechberg-Heuchlingen als frei eigen ans Kloster Gotteszell um 620 Pfd. Heller verkaufte die Kirchsätze und Widemhöfe zu Zimmerbach und Spreitbach nebst 2 Gütern zu Zimmerbach

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Karl Eduard Paulus, Eduard Paulus, Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd. Stuttgart: H. Lindemann, 1870, Seite 322. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Gmuend_322.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)