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Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd

Kapelle, die an der Stelle einer früheren sehr alten Wallfahrtskapelle mit wunderthätigem Marienbild im 17. Jahrhundert erbaut wurde. Nach der Sage rächte hier Gottes Blitz an den Rosensteiner Rittern die Beraubung der Kapelle.

Kloster Königsbronn, als Patron von Heubach, machte Anspruch auf den Novalzehnten; überhaupt hatte das Spital verschiedene Zehentstreitigkeiten auszufechten.

c. Birkhof, liegt mit schöner Aussicht 1/4 Stunde südöstlich von Bargau am Abhang des Schloßbergs.

d. Lauchhof, ein ansehnlicher, 1/4 Stunde südwestlich vom Mutterort gelegener Hof, der eine alte Zubehörde der Burg Bargau war.

e. Schlößle, liegt auf der westlichen Spitze des Schloßbergs, auf dem die 1817 vollends abgebrochene Burg Bargau lag, nachdem sie früher einem Vogt als Wohnung diente; nur noch spärliche Überreste sind von ihr vorhanden. Die Aussicht von diesem Punkt ist überraschend schön.

Bargau oder Bargen gehörte zu den ursprünglichen Besitzungen der Rechberge, und zwar stand auf dem Schloßberg, südöstlich vom Dorf, eine stattliche Burg als Mittelpunkt einer Herrschaft mit aller Hoheit und Gerichtsbarkeit, zu welcher (beim Verkauf 1544) gehörten außer dem Dorf die Höfe Haldenwang, Lauchhof, zum Stubbenberg, Trontal (=Mönhof), Steinbuchhof und ein Hof zu Hertlisweiler, zwei Höfe und ein Lehengütlein zu Buch, Hällergeld zu Bettringen, Vogtleute auch zu Ober-Böbingen und Beuren i. B., Wasser zu Ober-Böbingen und Mögglingen, eigene Leute an verschiedenen Orten, mehrere Hölzer u. dgl. m. Im Besitz dieser Herrschaft war die Rechbergische Linie unter den Bergen und besonders die Söhne Ulrichs II., von welchen Johann der Bettringer hie und da (1340 bis 1347) genannt ist von Bargen. Wann und wie der Hohenlohesche Lehensverband entstand, ist nicht bekannt. Da übrigens der Bargauer Laienzehnte 1351 genannt wird in Verbindung mit den Kirchsätzen von Iggingen und Herlikofen, so könnte wohl alles zusammen vom Kloster Ellwangen an Hohenlohe gekommen sein. Der letzte Heuchlinger Rechberg, Conrad, war noch belehnt worden, überließ aber die Herrschaft seinem Vetter Wilhelm v. Hohenrechberg, welcher 1393 Bargau frei machte durch Lehensauftragung von Waldau (Oberamt Welzheim S. 157). (Daher mags kommen, daß eine ansehnliche Gült von der Weide in Unter-Bettringen zur Burg Waldau gehörte, als hohenl. Lehen.) Bargau war an die Hohenrechberg-Weissensteiner Linie gekommen, deren Letzter, Wolf v. Rechberg, 1554, 4. Februar, die ganze Herrschaft um 32.000 fl. an Gmünd verkaufte. Seitdem gehörte das Dorf mit Zubehörden ganz

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Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd. Stuttgart: H. Lindemann, 1870, Seite 297. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Gmuend_297.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)