Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd

v. Rinderbach verkaufte nebst seinem Theil an der Brücke zu Rinderbach und Gütern etc. um 450 Pfd. Heller. Späterhin erwarb das Spital die Mühle und verlieh dieselbe; 1655–63 wurde sie zwischenhinein an Stadtmeister Storr verkauft, welcher mit den Tuchmachern eine Übereinkunft traf wegen der schon 1571 bestehenden Walkmühle.

Die Erlenmühle, vom Kloster Gotteszell 1395 an einen Gmünder verliehen, bestand mit diesem Namen noch 1452/54, wo sie mit der Zeiselmühle und Überschlagsmühle Clasen Meders des Becken über einen gemeinschaftlichen Wasserbau verhandelte. Es ist wohl die jetzige Pfennigmühle, welche 1480 mit diesem Namen von Gotteszell in Bestand gegeben wurde. Späterhin machte der Müller da gegenüber vom Kloster ein Bannrecht geltend, der Magistrat sprach jedoch 1590, das Kloster dürfe seinen Hausbrauch mahlen, wo es wolle, oder auch eine eigene Mühle errichten, was wirklich am Frießbach geschah. Diese Klostermühle ist 1807 von Württemberg verkauft worden. Die Pfennigmühle ist 1783 abgebrannt.

Die Wiesenmühle von 1321 scheint 1452 nicht existirt zu haben, wird aber 1499 wieder genannt als „Mühle St. Leonhard gegenüber“ und späterhin als Kiesmühle. Sie brannte 1720 ab.

Des „Lönigers Mühle“ 1321 heißt späterhin Zeiselmühle, weil am Fuß des Zeiselbergs gelegen, und lag vor den Mauern Gmünds. 1415 erlaubte Kaiser Sigmund, diese Mühle in die Stadt hinein zu verlegen, nachdem schon 1414 ein Revers ausgestellt worden war über die Unterhaltung des Bogens, unter welchem das Wasser durch die (alte, innere) Mauer hineingeleitet wurde. 1465 verkaufte Melchior v. Horkheim die Zeiselmühle samt der alten (Mühl-) Hofstatt vor dem Zeiselthörlein und den Zeiselberg an Kaspar Funk, welcher die Mühle 1478 an die Stadt verkaufte, die bis 1583 im Besitz blieb. Später hieß sie St. Niclasen-Mühle, denn diese eben liegt innerhalb der alten Stadt.

Die Überschlagmühle von 1452, damals „eine Schliffmühle“ für die Eisenarbeiter, ist ohne Zweifel die am Höferlesbach (Nr. 194) gelegene Mühle und wird wohl auch 1499 gemeint sein mit der „Mühle bei des Bayers Bad“.

Wegen seiner Mühle zu Gmünd, genannt die Senfmühle, hatte Gotteszell 1404 einen Proceß; der Müller da machte 1469 einen Vertrag mit der Stadt über Unterhaltung der Mühle und wegen des Lohns für das Fegen der Harnische und Panzer. Sie wird noch z. B. 1499 Senf-, später auch Rahnenmühle genannt und hieß wohl zuletzt gewöhnlich Spitalmühle.

In der St. Josen-Vorstadt (bei der Ledergasse) lag 1373/74 die Gumpenmühle, welche damals die Stadt an das Spital verkauft hatte. Sie ist vielleicht identisch mit der Mühle, welche Wolf der alte

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus, Eduard Paulus, Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd. Stuttgart: H. Lindemann, 1870, Seite 291. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Gmuend_291.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)