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Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd

5 Aufseherinnen und 2 Köche; überdieß wird zum Schutz eine Militärwache von dem in Gmünd garnisonirenden Infanterie-Bataillon abgegeben.

Klosterhof, 1/4 Stunde nordöstlich von der Stadt am oberen Rand des Klosterbergs gelegen.

Die 14 Krähenhäuser liegen zerstreut 3/4 Stunden unterhalb der Oberamtsstadt im Remsthal.

Der Rehnenhof hat 1/4 Stunde nördlich von Gmünd eine hohe Lage oben an dem Thalrande eines Seitenthälchens des Rems-Thales.

Der Vogelhof, 1/2 Stunde westlich von Gmünd oben an dem Abhang gegen das Remsthal gelegen.

Der Zeiselberg, ein vielbesuchtes Wirthschaftsgebäude mit freundlichen Gartenanlagen, von denen man eine reizende Aussicht über die nahe gelegene Stadt und in das Remsthal genießt.


Älteste Geschichte und die Verfassung Gmünds.

Mancherlei ältere Darstellungen der Entstehung Gmünds sind eitel Fabeln: so die Angaben des Th. Lyrer und Beatus Rhenanus u. a. m. Die an Ort und Stelle einheimisch gewordene Erzählung ist lediglich eine populäre Deutung der Sculpturen am südwestlichen Außenpfeiler der Johanniskirche, wonach auf dem Platz, wo der verlorene Ehering der Herzogin Agnes von Hohenstaufen mitten im Wald gefunden worden war, die Johanniskirche erbaut und eine Stadt gegründet worden sei, in welcher man Turniere abhielt und wo überhaupt ein so fröhliches Leben in Jagd und Ritterspielen sich entwickelte, daß man den Ort gaudia mundi nannte. (Eher noch könnte der Name mit munt zusammenhängen.)

In Wahrheit bestand zu den Zeiten der Kaiserstochter Agnes längst eine Ansiedlung, welche am wahrscheinlichsten (wie andere Orte dieses Namens) von einer Einmündung den Namen hat, von der Öffnung des Waldstetten-Bettringer und des Gotteszeller Thals ins Remsthal. Gmünd gehörte wohl zum Stammgebiet der Grafen von Büren und nachherigen Herzoge von Schwaben, der Hohenstaufenschen Kaiser. Die Nähe der Kaiserburg und ein nicht unbedeutender Handelszug durchs Remsthal nach Augsburg und Nürnberg förderten die Blüthe des Ortes, der schon 1162 eine geordnete bürgerliche Verfassung hatte, weil da cives, Bürger von Gmünd erwähnt werden. Der Ort selbst heißt 1188 burgus, d. h. es war keine bloße Feste, aber auch noch keine civitas, keine vollständige Stadt; die Verwaltung besorgte z. B. 1189[ws 1] ein Schultheiß, 1236 Conradus –, 1239 Waltherus Scultetus. Es ist wohl am wahrscheinlichsten, daß Kaiser Friedrich II., welcher Eßlingen, Reutlingen,

Anmerkungen Wikisource:

  1. handschriftliche Korrektur einer jetzt unleserlichen Jahreszahl.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd. Stuttgart: H. Lindemann, 1870, Seite 239. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Gmuend_239.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)