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Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd

und den 2 Hausbesitzern, welche die armen Jünger zu speisen haben, je 3 Kreuzer, zusammen 45 kr. zu geben.

42) Kager’sche Stiftung; Stifter Leonhard Kager, Jur. Dr. und Advocat; Zeit der Stiftung den 12 März 1608; jährlich sind an 2 Studirende 2 Stipendien, à 50 fl., zusammen 100 fl., abzugeben, sodann an 10 arme Männer je 41/4 Ellen Tuch und an 2 arme Schüler 3 Ellen zu einem Rock.

43) Johann Schedel, Dreimohren-Wirth, hat am 10. März 1795 ein Gras- und Baumgut auf Gmünder Markung (das sog. Stiftsgut), im Meßgehalt von 18 Morgen, mit der Bestimmung gestiftet, daß von dem Erträgniß zwei Drittel den Armen der Stadt und ein Drittel der Kirche zu gut komme.

42) Kratzer’sche Stiftung; Zeit der Stiftung 1824; Stifter Dekan Kratzer; Kapital 1000 fl. Von den Zinsen sind 28 fl. an einen armen anverwandten Lehrling abzugeben, das Übrige fällt der Kirchenpflege zu.

45) Leopold Geiger, Kaufmann, hat im Jahr 1837 der Kirchen- und Schulpflege ein Kapital von 1000 fl. vermacht, um die Zinse daraus zum Besten der Gravier- und Zeichenschule zu verwenden.

46) Johann Georg Stahl, Bürgermeister, hat am 1. December 1745 7000 fl. und

47) Johann Georg Debler, reichsstädtischer Kassier, am 21. April 1770 10.000 fl. gestiftet, beide mit der Bestimmung, daß die Zinse zur Besoldung des Benefiziaten und des Meßners auf dem Salvator, sowie zu Bestreitung der Bau- und Kultkosten daselbst zu verwenden seien.

Der Debler’schen Familie steht das Recht zu, den Geistlichen auf dem Salvator zu ernennen.

Die wirkliche Einnahme der Kirchen- und Schulpflege beläuft sich dermalen nach der Rechnung pro 1865/66 auf 23.863 fl. 40 kr., Ertrag aus Waldungen, Gütern und Kapitalien.

Das Vermögen der Kirchen- und Schulpflege besteht dermalen (Rechnung pr. 1865/66) aus 3371/8 Mrg. 42,4 Rth. Nadelwaldungen, auf der Gmünder Markung und den angrenzenden Markungen von Schönbronn und Ziegenhof gelegen. Nach dem periodischen Nutzungsplan von 1863/72 werden durchschnittlich jährl. 216 Klafter und 6.480 Wellen erzielt, und nach der Rechnung von 1865/66 beläuft sich der Holzerlös auf 3.898 fl. 39 kr.

An Gütern besitzt die Kirchen- und Schulpflege 62 Morgen Äcker und Wiesen auf der Markung Gmünd, welche um jährliche 1187 fl. verpachtet sind. Die Gebäulichkeiten der Kirchen- und Schulpflege haben einen Brand-Versicherungs-Anschlag von 353,050 fl.

Kapitalien besitzt sie nach dem Stande vom 1. Juli 1866

Aktiv-Kapitalien  326.219 fl. 29 kr.

Zehentablösungs-Kapitalien   8.112 "  32  "

Gefällablösungs-Kapitalien   28.436 " 17  "

 Zusammen 362.768 fl. 18 kr.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus, Eduard Paulus, Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd. Stuttgart: H. Lindemann, 1870, Seite 233. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Gmuend_233.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)