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Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd

verwendet und hievon 2/3 an die armen dürftigen Leute zu Gmünd und 1/3 an die von Backnang vertheilt werden soll.

27) Laut Testament vom 14. Juli 1833 hat der verstorbene Kaufmann und Salzfaktor Ferdinand Debler 2000 fl. mit der Bestimmung übergeben, daß das Interesse hieraus zum Ankauf von 900–1000 Stück birkener Wellen zur Austheilung an die Armen verwendet werden soll.

28) Auf Herkommen beruht die Verpflichtung des Spitals, jedes Jahr am Tage Allerseelen 42 Laib Schwarzbrod an die Armen und 1 Laib Weißbrod an den Pfarrmeßner auszutheilen.

29) Vermöge Stiftungsreverses des Magistrats vom Aftermontag nach dem Sonntag Judica 1575 hat Anna Köhlerin dem Spital 1000 fl. und zwei verfallene Zinse dergestalt vermacht, daß der Abzins jährlich an ihre armen Verwandten und Andere ausgetheilt werden soll.

30) Die Wittwe Crescenz Walter, eine geborne Geiger, hat vermöge letztwilliger Verordnung vom 20. Nov. 1852 folgende Vermächtnisse ausgesetzt: 1) zum Besten von 4 armen Wittfrauen, welche keine Unterstützung genießen, 1000 fl.; für ein hiesiges Mädchen, welches wenigstens 8 Jahre als Magd gedient und sich dann verehelicht hat, 1000 fl.; 3) ferner für ein Mädchen, welches den Beruf einer barmherzigen Schwester ergreift, 1000 fl. Von diesen 3 Vermächtnissen sollen jedes Jahr die Zinse zur Vertheilung kommen.

Stiftungen für Studirende und Handwerker.

31) Johann Urbon, gewesener Goldschmied, und seine Ehegattin, weil. Anna Klara Dreherin, haben vermöge Testaments vom 26. Juni 1763 1000 fl. Kapital unter der Bestimmung legirt, daß wenn von der collateral absteigenden Freundschaft des Stifters oder der Stifterin ein Jung oder Knab vorhanden, der fähig zum Studiren und dem Studiren wirklich mit Fleiß und Nutzen obliegt, so soll einem solchen Studenten mit 30 fl. unter die Arme gegriffen werden. Wenn keine Studenten vorhanden sind, soll der Zins an Handwerkslehrlinge, und wenn hier kein Bedürfniß obliegt, an arme Anverwandte vertheilt werden.

32) Leopold Geiger, gewesener Kaufmann, hat in seinem Testament vom 22. Dez. 1834 die Verfügung getroffen, daß aus 1000 fl. Kapital, die er dem Spital vermache, der Zins für einen armen Waisen oder andern armen Knaben von hier, welcher die Goldschmieds-Profession erlernt, als Lehrgeld verwendet werden soll.

33) Eligius Mayhöfer hat in seinem Testament vom 6. April 1843 1000 fl. dem Spital mit der Bedingung vermacht, daß der Zins zur Bezahlung von Lehrgeldern für arme verwaiste Handwerkslehrlinge, namentlich an solche, welche dem Stifter oder seiner Frau verwandt sind, verwendet werden soll.

Das Vermögen sämtlicher vorstehender Stiftungen ist, wie schon bemerkt, dem Hospital incorporirt.

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Karl Eduard Paulus, Eduard Paulus, Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd. Stuttgart: H. Lindemann, 1870, Seite 228. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Gmuend_228.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)