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Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd

4) Die Sektion für das landwirthschaftliche Fortbildungswesen befaßt sich mit diesem, namentlich den Winterabendschulen, freiwilligen Fortbildungsschulen, Ortsbibliotheken, Lesevereinen, Winterabendversammlungen, Beantragung von Prämien für Lehrer und Schüler.

5) Die Sektion für Bienenzucht strebt eine rationelle Bienenzucht an, mittelst Vorträgen, Anschaffung neuer, verbesserter Einrichtungen, Haltung von Zeitschriften, Demonstrationen am Bienenstocke.

Daß die Thätigkeit des Vereins eine ersprießliche ist und Eingang wie Verständniß bei der landwirthschaftlichen Bevölkerung findet, geht aus der wachsenden Theilnahme an demselben hervor. 1866 betrug die Mitgliederzahl 240, 1. Januar 1870 605.


f) Anstalten für Handel und Verkehr.
1. Eisenbahnen.

Die Remsthaleisenbahn tritt nach Verlassen der Markung Lorch, Oberamts Welzheim, in den Bezirk ein und zieht sich der Rems entlang zunächst über die Markungen Gmünd, Hussenhofen, Herlikofen, Unter-Böbingen und Mögglingen, wo sie den Bezirk verläßt, nach Aalen und weiter nach Nürnberg. Ihre Länge beträgt, soweit sie den Bezirk angeht, 2,70 Meilen; an ihr liegen der Bahnhof in Gmünd und die Eisenbahnstationen in Unter-Böbingen und Mögglingen. Der bedeutendste, an ihr angebrachte Kunstbau ist die gewölbte Brücke über den Ammerbach auf der Markung Mögglingen; dieselbe hat zwei Öffnungen von je 12′ Breite, wovon die eine als Durchlaß für den Bach, die andere für den Feldweg als Durchfahrt dient. Die Bahn wurde den 25. Juli 1861 feierlich eröffnet.


2. Straßen.

Die durch den Bezirk führenden Staatsstraßen sind:

1) von Lorch (Schorndorf) die Rems und die Eisenbahn entlang über Gmünd, Hussenhofen, Unter-Böbingen, Mögglingen, nach Aalen;

2) von Gmünd über Muthlangen, Spreitbach, Gschwend nach Backnang einer- und Hall andererseits.

Alle übrigen Straßen sind Vizinalstraßen. Hinsichtlich des Neubaus und der Unterhaltung dieser Vizinalstraßen besteht im Bezirk eine eigenthümliche Einrichtung, welcher ein Netz gut angelegter und unterhaltener Straßen zu verdanken ist.

Straßen nämlich, welche von Werth für einen weiter greifenden oder wenigstens frequenteren Verkehr sind und hinsichtlich der Breite und Anlage den dießfälligen Anforderungen der Amtskorporationen entsprechen (es wird eine Breite bei der Fahrbahn von 16′ und bei den Nebenwegen von 4′ mit Grundbau und Steinbeschläg verlangt)

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Karl Eduard Paulus, Eduard Paulus, Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd. Stuttgart: H. Lindemann, 1870, Seite 128. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Gmuend_128.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)