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Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd


Nutzholz (per Kubikfuß) Brennholz (per Klafter):
Eichen       12–30 kr.,      Eichen-Scheiter 14 fl.
Buchen 12 kr., Buchen-Scheiter      15–16 fl.
Nadelholz 9–13 kr., Nadelholz-Sch. 9 fl. 36 kr – 11 fl.

Wegen des Steigens der Nutzholzpreise wird der Ausnützung des Nutzholzes in neuerer Zeit eine größere Beachtung als früher geschenkt und daher der Anfall an Brennholz möglichst vermindert, was höhere Preise zur Folge hat; jedoch wird die allmählig Eingang findende Benützung der Steinkohlen einer weiteren Steigerung Schranken setzen.

Das Stock- und Stumpenholz, wie auch das Leseholz wird fleißig gewonnen. Die Holzgewinnung außerhalb der Waldungen beschränkt sich auf die an Flüssen und Bächen häufig gepflanzten Erlen, Weiden, Pappeln etc., wie auf Waldbäume, die auf öden Flächen vereinzelt stehen, und auf das dürre Holz von den Obstbäumen.

Waldservituten. Außer der für die Waldungen so sehr nachtheiligen Laubstreunützung sind keine Waldservituten mehr vorhanden.

Waldfrevel sind im allgemeinen unbedeutend und haben sich durch die Ausdehnung der Forstschutzwache sehr vermindert.

f. Weidewirthschaft. Das Areal der eigentlichen Weiden beträgt nach den Ergebnissen der Landesvermessung 5435 Morgen; hievon sind mit Obstbäumen besetzt 612/8 Morgen, mit Holz bewachsen 9206/8 Mrg., ausschließlich mit Gras bewachsen 4453 Mrg. Die eigentlichen Weiden sind gesund und gut, jedoch an den steilen Albgehängen etwas mager; sie werden nebst der Brache und Stoppelweide durchgängig mit Schafen befahren und sichern, wie auch die Pferchnutzung, mehreren Gemeinden eine namhafte jährliche Rente. Die bedeutendsten Weideflächen haben die Gemeinden Heubach, Lautern, Wißgoldingen und Weiler (s. auch die Ortsbeschreibungen).

Seit dem Jahr 1867 war man bedacht, die kahlen Abhänge des Stuifens unter der Leitung der Forstbehörden und unter Betheiligung des landwirthschaftlichen Bezirksvereins, der Centralstelle für Landwirthschaft und der Gemeinde Wißgoldingen mit geeigneten Holzarten (Lärchen und Eschen) in einer Entfernung von 40′ anzupflanzen und ließ zu diesem Zweck eine besondere Pflanzschule auf dem Stuifen anlegen. Auf diese Weise soll in 3–4 Jahren die ganze 125 Mrg. große Fläche kultivirt, und hiedurch die Weide wesentlich verbessert werden, was nicht allein die am Fuß des steilen Stuifens gelegenen Güter vor Überschwemmungen mehr schützen, sondern auch die Quellen dieser Gegend vermehren oder doch verstärken würde.

Die gräflich Rechberg’sche Verwaltung hat in neuerer Zeit von

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Karl Eduard Paulus, Eduard Paulus, Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd. Stuttgart: H. Lindemann, 1870, Seite 102. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Gmuend_102.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)