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Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd

des flachliegenden Waldes Marren winkt so feierlich das einsam stehende uralte Hürbelsbacher Kirchlein herüber; über dieses hinweg ist das stattliche Dorf Gingen noch sichtbar. Unmittelbar hinter diesen reizenden Thälern erhebt sich die Alb mit ihren urkräftigen Bergen, die hier ganz nahe herantreten, wie der Messelberg, der Waldenbühl, der kegelförmig zugespitzte Scharfenberg, mit den malerischen Ruinen seines Schlosses; weiterhin der großartig aufstrebende Hohenstein und jenseits des Filsthales erscheinen die seltsam modellirten Albberge Grüneberg mit dem Hörnle, Burren, Spitzenberg, Wasserberg, in noch weitere Ferne der Bosler, der Aichelberg u. s. w. Endlich grüßt das auf der Gebirgsecke zwischen dem Lauterthal und dem Filsthal so ausnehmend schön gelegene Schloß Staufeneck mit seinem mittelalterlichen Thurm freundnachbarlich über ein stilles Waldthälchen herüber und vollendet die landschaftlichen Schönheiten dieser Gegend. – Von den zahllosen Aussichtspunkten haben wir außer den schon genannten noch anzuführen: die Köhlerhütte, den Salvator, den Hohlenstein, das Hardt, den Straßdorfer Berg und die Vogelhöfe, sämtlich auf der Markung Gmünd, ferner die Kirche in Zimmerbach, beim Begräbnißplatz in Göggingen und das Schloß Horn, den sog. Kerker bei Herlikofen, den kleinen Berg bei Iggingen, Bürglesbühl, Öbele, Hohenfelsen und Pfaffenberg bei Lautern, das Schloß zu Lindach, Wohlfahrt bei Mögglingen, Lohwasen und Forchenbusch bei Muthlangen, das Pfarrhaus in Ober-Bettringen, bei Straßdorf, auf der Hochebene bei Täferroth, Bürgle bei Ober-Böbingen, Eichhölzle und Hornberg bei Waldstetten, Heldensteig bei Weiler, Heldenberg bei Winzingen u. s. w. (s. auch die Ortsbeschreibungen.)


4. Boden.

Die Bodenverhältnisse des Bezirks sind sehr verschieden und im allgemeinen mittelfruchtbar bis fruchtbar zu nennen, obgleich auch manche Flächen vorkommen, die zu den unfruchtbaren zu rechnen sind.

Da die Bodenverhältnisse theils aus den Zersetzungsprodukten der anstehenden Gebirgsschichten, theils aus Diluvial- und Alluvial-Ablagerungen bestehen, so müssen wir die geognostischen Verhältnisse bei der Darstellung der verschiedenen Bodenarten zu Grunde legen; unsere Darstellung soll übrigens hier nur eine allgemeine sein, indem die Ortsbeschreibungen specielle Bodenbeschreibungen enthalten (s. diese).

Auf den Hochebenen zu beiden Seiten der Lein und der Rems erscheint in allgemeinen ein ziemlich ergiebiger theilweise fruchtbarer Boden, der aus einen 2–3′ mächtigen Lehm besteht und theils von Liaskalk, theils von Liassandstein unterlagert wird; im ersteren Fall ist der Boden wegen des nicht durchlassenden Untergrunds häufig naßkalt, daher er in trockenen Jahrgängen mehr Ertrag liefert als in nassen; wenn aber der Liassandstein die Unterlage bildet, dann tritt

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Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd. Stuttgart: H. Lindemann, 1870, Seite 31. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Gmuend_031.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)