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Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd

ein Adelmann’scher Unterthan in Göggingen und ein paar v. Degenfeld’sche (pfälzer) Lehen zu Brainkofen und Muthlangen.

5) Durch die Abtretungen von Bayern (1810) erhielt Württemberg: a. Einige Bestandtheile der gräfl. Rechberg’schen Herrschaft Donzdorf-Weissenstein zu Reichenbach und Degenfeld. b. Vom Gebiete der Reichsstadt Ulm die Parzelle Röthenbach mit dem Kollmannswald auf dem Aalbuch.


6. Besonders benannte Bezirke

sind folgende: 1) die Alb, welche mit ihrem nordwestlichen Steilrand von Lauterburg bis zu dem Hornberg noch in den südöstlichen Theil des Oberamtsbezirkes hereinragt, während nur ein kleiner Theil ihrer Hochfläche, der im engen Sinn Aalbuch genannt wird, (die Markung Bartholomä und theilweise die Markung Heubach) dem Bezirk angehört. Überdieß greift von der Alb ein vielfältig gebrochener, in einzelne Berge getheilter Arm in den südwestlichen Theil des Bezirks ein, wir meinen die Vorberge Granegg, Stuifen, Rechberg und den schon außerhalb des Bezirks liegenden Hohenstaufen; die drei letzteren nennt das Volk die Kaiserberge. 2) Das Rehgebirge beginnt am Fuße des Rechbergs und zieht in südlicher Richtung einerseits bis zum Hochberg, andererseits bis nach Ramsberg. 3) Das kalte Feld, ein von der Alb getrennter Gebirgsstock, der sich westlich von Degenfeld, vom Hornberg bis zum Galgenberg hinzieht. 4) Der Welzheimer Wald, gewöhnlich nur „Wald“ genannt, greift noch mit seinen Ausläufern in den nordwestlichen Theil des Bezirks bei Spreitbach ein, und die Gegend bei Thierhaupten, Utzstetten und Göggingen dürfen wir noch als Ausläufer der Frickenhofer Höhe betrachten. 5) Das Remsthal zieht in westlicher Richtung von Mögglingen bis eine Stunde unterhalb Gmünd quer durch den Bezirk. 6) Das Leinthal hat eine dem Remsthal entgegengesetzte Richtung; es zieht östlich beinahe parallel mit dem Remsthal durch den nördlichen Theil des Bezirks.


II. Natürliche Beschaffenheit.


1. Bildung der Oberfläche im allgemeinen.

Um ein anschauliches und richtiges Bild von der Beschaffenheit der Oberfläche entwerfen zu können, ist es unumgänglich nothwendig, daß wir die geognostischen Verhältnisse der zu Tage gehenden Gebirgsformationen in ihren allgemeinen Umrissen zu Grunde legen; nach denselben zerfällt der Bezirk in 4, durchaus verschiedene Charaktere, in die Partieen des Keupers, des schwarzen, des braunen und des weißen Jura.

1) Die Gruppe des Keupers spielt in sofern eine untergeordnete Rolle, als sie nur an den Abhängen des Rems- und Leinthals und deren Seitenthäler zu Tage tritt und keinen selbständigen Höhenzug

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Karl Eduard Paulus, Eduard Paulus, Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd. Stuttgart: H. Lindemann, 1870, Seite 3. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Gmuend_003.jpg&oldid=- (Version vom 24.4.2018)