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Öpfingen liegt an dem linken Donauhange auf mehreren Hügeln, einige Häuser, Einspann genannt, liegen noch auf der rechten Seite der Donau, über welche hier eine hölzerne Brücke führt. In dem Dorfe stehen 2 Schlösser, beyde Eigentum des Fürsten, das eine von dem Rentbeamten bewohnt, auf einem Hügel oben im Dorfe, mit schöner Aussicht, das andere einem Mayer eingeräumt, auf einem Hügel unten im Dorfe. Auf dem höchsten Hügel steht die Kirche zur h. Maria, und das Pfarr- und Caplaneyhaus. In der Kirche, welche 1708 erneuert wurde, befinden sich mehrere alte Grabsteine, wovon 2 sehr schön gearbeitet sind, und einer noch von den Ritter[ws 1] von Berg herrührt. An der Donau steht eine Mahlmühle, und eine Ölmühle mit einer Sägmühle. Die, neben der Pfarrey bestehende Caplaney wurde von den Edelknechten Eberhard und Conrad von Berg 1370 gestiftet.

Öpfingen war Eigenthum der Gr. von Berg, von welchen (nachher von Östreich) den Ort die von Öpfingen und von Berg zu Lehen trugen, und zwar letztere zu 7/8 nebst einem Theil von Griesingen und Niederhofen, ersteren zu 1/8. Rudiger von Öpfingen (Epphingen) ist 1127 Zeuge der Stiftung des Kl. Urspring, Marquard von Öpfingen stirbt 1482 als der letzte seines Stamms. Die Ritter von Berg erloschen mit Marquard Sigismund, Bischof zu Augsburg, 1591[1]. Die von Berg verkauften 1503 und 1525 ihren Antheil an Öpfingen, so wie an Griesingen und Niederhofen an Lutz oder Ludwig von Freyberg zu Hohen-Freyberg und Eisenberg, Stifters der Freyberg-Öpfingischen Linie, der 1530 auch Justingen erkaufte, und dessen Großmutter eine Helena von Berg war. Marquard von Öpfingen verkaufte seinen Antheil an die von Schynen, und diese denselben


  1. Wenn sie nicht in den Grafen von Königseck fortleben. Diese führen wenigstens nicht nur das ganz gleiche Wappen, sondern es nennt nach einer Urkunde Benz Sigismund von Berg den Ritter von Kungseck zu Kungseckberg seinen Bruder.

Anmerkungen [WS]

  1. Korrigiert nach Beschreibung des Oberamts Riedlingen S. 267: S. 185, L. 12, v. o. lies, statt Grafen, – Ritter von Berg
Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ehingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1826, Seite 185. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ehingen_185.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)