Seite:Oberamt Ehingen 168.png

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Grundherrn sind 4 Sch. Vogthaber und 7 fl. 30 kr. Geld von dem leibfälligen Widdumhof. Die Kirche baut aushülflich die Großzehntherrschaft, das Pfarrhaus die Pfarrey.

Der Weldensche, mit eigenen Gütern verbundene Antheil an Schwörzkirch (das Kirchenlehen) gehört zu dem Lehen Klein-Laupheim und stand vormals unter östr. Landeshoheit. Die Kirche wurde 1822 fast ganz neu gebaut. Mit der Pfarrey sind erst seit 1811 die Weiler Niederhofen und Pfraunstetten verbunden, bis dahin gehörten sie zur Pfarrey Ringingen.

Schwörzkirch, in neuern Zeiten der bequemern Aussprache wegen auch Schwözkirch geschrieben, ist ein sehr altes Örtchen, und wahrscheinlich hat der Schwerzgau davon den Namen erhalten[1]. S. 5 u. ff. Nach dem Verfall der Gaueinrichtung findet man die Gr. v. Berg im Besitze des Orts; von ihnen trugen ihre Ministerialen und Vasallen die einzelnen Höfe zu Lehen. Die von Ellerbach waren mit dem Kirchensatze, Widdumhof und Vogtrechte belehnt, ein Hof wurde zur Dreyeinigkeits-Caplaney gestiftet, von der er 1825 an die Stadtpfarrey Ehingen kam; andere kamen wieder in andere Hände. Nach dem Erlöschen des Ellerbachischen Stamms, 1570, wurde Carl Welser, der Bruder der schönen Philippine Welser von Augsburg, Gemahlin des Erzherzogs Ferdinands, mit Schwörzkirch, (d. h. ohne Zweifel mit dem erwähnten


  1. Herr Dir. von Raiser stellt eine andere Ableitung auf; er bemerkt in der oben angeführten Gesch. von Elchingen, S. 135: „Der Bach, welcher jetzt Schmiechen heißt, hieß vormals die Schwärzach (der schwarze Bach); er schied genau die Schwörzach-Cent von der Munderkinger Cent, weil in diesen beyden Centen der Ort Allmendingen vorkommt, Groß- und Klein-Allmendingen aber nur durch den Schmiechenbach getrennt sind.“ Allein auch Steußlingen, Mundingen und mehrere, weit über der Schmiechen gelegenene Orte werden in einer Urkunde K. Ludwig des Deutschen v. J. 854 (S. 5) dem Schwerzgau zugeschrieben, und was die Ableitung des Namens betrifft, so gibt diese Herr von Raiser selber in einer Privatmittheilung an den Herausgeber für eine bloße etymologische Vermuthung aus.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ehingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1826, Seite 168. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ehingen_168.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)