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Sie müssen aber nachher wieder weggekommen seyn. S. Reichenstein. Bey den Mühlen macht die Lauter sehr schöne Wasserfälle, welche der Mühle ohne Zweifel den Namen Laufen, der gemeiniglich Orten an Wasserfällen beygelegt ist, gegeben haben. Sie haben einen Fall von 65 Fuß.

b. Neuburg,

ein kathol., vormals Zwiefaltischer Pfarrweiler, auf der Höhe über der Lautermündung, 3 St. von Ehingen, 1/4 St. von Lauterach, mit 48 Einw., C. A. und F. A. Zwiefalten. S. Lauterach. Das Patronat hat die Universität Freyburg, die Schule ist in Lauterach. Die Baulast des Pfarrhauses und aushülflich auch der Kirche hat die Universität, das kleine Örtchen, das nur aus dem Pfarrhof und 5 Bauernhäusern besteht, hat eine ausgezeichnete Lage auf hohen Felsen in dem Winkel zwischen der Donau und der Lauter, und überschaut das Land weit und breit. Früher hatte es kein anderes, als Dachwasser, i. J. 1818 standen die Bewohner zusammen und legten, unterstützt von der Patronatsherrschaft, eine Wasserleitung von einer entfernten, reichhaltigen Quelle an, so daß nun fast jedes Haus einen eigenen laufenden Brunnen hat. In die Kirche von Neuburg sind Lauterach, Laufenmühle, Untermarchthal und Thalheim eingepfarrt. Auf den Felsen nordw. von der Kirche lag die Burg, wovon das Örtchen seinen Namen hat. Sie kommt schon in einer Urkunde des Pfalzgrafen Hugo von Tübingen von 1171 vor, worin derselbe dem Kl. Marchthal das Fischwasser in der Donau bis zur Burg Niunburc anweist; und schon unter den ersten Gutthätern des (1089 gestifteten) Klosters befindet sich ein Marquard von Niuburc. Die Burg wurde die neue Burg genannt, ohne Zweifel im Gegensatz von der Altenburg bey Marchthal, und wahrscheinlich ist sie auch von den Bewohnern der letztern, den Allem. Herzogen selbst erbaut worden. Daß wenigstens die Besitzer bedeutende Herrn gewesen seyn müssen, möchte auch daraus zu schließen seyn, daß ihre


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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ehingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1826, Seite 150. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ehingen_150.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)