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in einem Schlosse, (ehemaligen Propsteygebäude) worin jetzt der Revierförster von Kirchheim wohnt, in großen Wirthschaftsgebäuden, und einer Ziegelhütte; auch befindet sich eine Capelle zum h. Nikolaus dabey, welche schon 1052 vom Papst Leo IX. auf seiner Reise nach Calw eingeweiht worden ist. Sämmtliche Gebäude sind mit einer Mauer umgeben. Die dazu gehörigen Güter bilden eine eigene Markung, und sind dermalen mit der Schafweide für jährliche 1923 fl. verpachtet. S. Tab. II. An der Stelle des jetzigen Schlosses stand eine uralte Burg, einst Sitz eigener Grafen, der Grafen von Mochenthal, oder Oppenthal, welche ohne Zweifel von der Bertholdischen Gaugrafenfamilie abstammten. Gr. Heinrich von Berg heirathete 1070 die Gräfin Adelheid von Oppinthal und kam dadurch in den Besitz des Guts; wenigstens trägt er mit seiner Frau zur Stiftung des Kl. Zwiefalten mit Gütern zu Moggenthal bey, und Ulrich von Berg schenkt 1192 das Ganze dem Kloster. Das Kloster setzte gleich 1192 einen Geistlichen nach Mochenthal, der anfänglich den Namen eines Pflegers, bald aber eines Propstes führte. Im J. 1568 ließ das Kloster das alte Schloß abbrechen, und ein neues bauen. Als Mochenthal 1803 mit Zwiefalten an Würtemberg kam, wurde es dem Abt von Zwiefalten zum Sitz eingeräumt, der daselbst 1816 starb. Seit 1803 ist es der Pfarrey Kirchheim zugeteilt, nachdem der Pfarrer dieses Orts schon 1192 vergebliche Ansprüche auf diese Verbindung gemacht hatte.

d. Mühlheim,

ein kathol. Weiler in einem Seitenthälchen von dem Kirchheimer Thale, am Stoffelberge, 1/2 St. nördlich von Kirchheim, wovon es Filial ist, mit 42 Einw., F. A. Zwiefalten. Grundherr: Stiftspflege Ehingen. Zehnten, der große gehört dem Staat, den kleinen bezieht die Pfarrey.

Gefälle beziehen: die Stiftspflege Ehingen 284 fl. 23 kr., darunter 51 Sch. 11/4 Sr. Dinkel, 43 Sch. 5 Sr. 2 V. Haber, die Stadtpflege 15 fl. Frohngelder.

Der Ort hat eine kleine Capelle, die Schule ist zu Schlechtenfeld,


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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ehingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1826, Seite 147. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ehingen_147.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)