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Fetzer in Balzheim (vormals Söflingen) 110 fl. 10 kr., der größte Theil besteht in Früchten.

Der Ort hat eine kleine Kirche zum h. Gangolf mit einem kleinen Fond, auch seit 1784 eine eigene Schule. Ursprünglich den Grafen von Berg gehörig, vertheilte sich der Ort durch Kauf und Stiftungen unter 5 Herren: die Univ. Freyburg, die Stadtpfarrey E., Stadt und Spital E., die Klöster Salem, Söflingen und Urspring, die Gemeinde selbst und den Gr. Schenk von Castell, welche alle zusammen unter östr. Landeshoheit und der hohen Obrigkeit der Herrschaft Ehingen (S. 91) die niedere Gerichtsbarkeit bis 1806 ausübten. Die Caplaney wurde 1453 von Clara von Ehestetten mit 2 Höfen und der Bestimmung gestiftet, daß das Patronat der jeweilige Pfandinhaber der Herrschaft Berg haben solle. Mit dieser kam es auch 1681 an die Gr. von Castell. Im 30jährigen Kriege hatte auch hier eine solche Verheerung Statt, daß die Caplaney von 1650 bis 1695 erledigt blieb, und die Pfarrey ihren Hof einem Schweizer auf 10 Jahre umsonst überließ, nur damit er wieder angebaut wurde.

b. Blienshofen,

ehemals auch Plienshofen, Plenshofen geschrieben, ein kathol. Weiler, 1 St. nordöstl. von Ehingen, an der Abdachung des Hochsträßes, in einem dichten Obstwalde, mit 43 Einw., Filial von Ehingen, F. A. Blaubeuren. Die Zehnten bezieht die Univ. Freyburg, Catasteranschlag 441 fl.

Gefälle: der Staat aus Zinsgütern 270 fl. 35 kr., St. Benedicts-Caplaney Urspring 108 fl. 30 kr., Univ. Freyburg 52 fl. 39 kr., v. Freyberg 8 fl., Stiftsv. Ehingen 1 fl. 43 kr., zusammen 441 fl. 27 kr., darunter in Früchten 92 Sch. 6 Sr. Dinkel, 59 Sch. 11/2 Sr. Haber.

Der Ort hat eine Capelle zum h. Moritz, die i. J. 1485 erbaut wurde, aber keinen eigenen Fond hat, und von den Einwohnern unterhalten wird, die Schule ist zu Heufelden. Es wird hier nicht nur sehr viel, sondern auch sehr feines Obst gezogen, weiße und rothe Calville, Reinetten etc.

Blienshofen gehörte unter östr. Landeshoheit zu der Herrschaft Ehingen (S. 91), mit Ausnahme des Ellerbachischen


Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ehingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1826, Seite 139. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ehingen_139.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)