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Fürstl. Fürstenbergisches Lehen; es war vormals dem Ritter-Canton Donau einverleibt, sein reiner Ertrag ist auf 2200 fl. geschätzt.

Der Ort zieht sich von der Donau an einer steilen Halde bis an die Ulmer Straße hinauf. Oben steht das grundh. Schloß. Außer einer Schloßkapelle hat der Ort eine kleine Kirche zum h. Nikolaus, die 1689 neu gebaut wurde, mit einer eigenen Caplaney, welche Sixt von Schynen 1461 mit dem halben Zehnten gestiftet hat. Die Schule ist zu Nasgenstatt.

Die Einwohner sind meist arm. Vor etwa 60 Jahren vergrößerte der Gutsherr den kleinen Weiler mit mehreren kleinen Häusern, die er an fremde Ansiedler verpachtete, Leute, die nun ohne Grundeigenthum sich als herumziehende Keßler, Zainenflicker etc. nähren und nur Winters zu Hause blieben.

Ministerialen der Grafen von Berg, die sich von Gamerschwang schrieben, trugen den Ort mit einer kleinen Burg von den Grafen von Berg zu Lehen. 1345 kam die Lehenschaft an Östreich, von da 1374 an die von Helfenstein und endlich an Fürstenberg. Von Helfenstein besaßen die von Reischach den Ort zu Lehen, und Ego von Reischach schreibt sich 1380 Herr zu Gamerschwang. Die Reischach verkauften ihn an die Kraft zu Ulm, von welchen er 1450 an die von Schynen, und von diesen 1604 an Georg Ludwig von Freyberg-Öpfingen für 43.334 fl. kam. 1622 verkaufte ihn Sophia von Freyberg an die von Spät, und von diesen wurde er endlich zu Anfang des vorigen Jahrhunderts an die von Raßler verkauft. 1 Hof kam 1638 an den Spital Ehingen, und 3 andere Höfe gehörten von uralten Zeiten her zur Stadtpfarrey daselbst, wurden aber 1789 der Pfarrey Nasgenstatt zugetheilt. 1806 kam der Ort unter W. Landeshoheit.


19. Granheim,

ein kathol. Pfarrdorf, am Fuße der Alp, 3 St. nordw. von


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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ehingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1826, Seite 131. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ehingen_131.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)