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Erbach nachzusehen. Hier wird noch bemerkt, daß derjenige Antheil, welchen die Bau- oder Kirchenpflege in Ulm hat, i. J. 1467 von den von Freyberg an die Familie Nydhart in Ulm verkauft und von dieser mit einem, von Herzog Friedrich von Würtemberg 1598 für 600 fl. verkauften, von dem Kloster Blaubeuren herrührenden, Hofe an die Kirchenpflege gekommen ist.


13. Emerkingen,

ein kathol. Dorf, an dem großen Donauried, 23/4 St. südl. von Ehingen, und 1/2 St. von Munderkingen mit 501 Einw., Filial von Unterwachingen, mit einer eigenen Caplaney, F. A. Zwiefalten; Sitz eines grundherrl. Rentbeamten. Grundherr: Gr. von Stadion-Stadion-Thannhausen, und Gräfin Car. v. Stein; 1 Hof gehört dem Grafen Reuttner v. Weyl, (s. Rechtenstein), und 1 dem Frhrn. v. Stein zum Rechtenstein, ein Bauerngut ist Kammerlehen.

Das Patronat der Caplaney haben die beyden Grundherrschaften, nach einem 1734 errichteten Vertrag, abwechselnd. Die Zehnten gehören dem Fürsten von Thurn und Taxis, Theil am kleinen Zehnten hat die Pfarrey Hundersingen.

Gefälle beziehen: der Staat 23 fl. 55 kr., Stadion 1106 fl. 22 kr., Stein Emerkingen 1094 fl. 6 kr., Stein zum Rechtenstein, Harthausen 61 fl. 49 kr., Taxis 181 fl. 51 kr., Gr. Reuttner 71 fl. 6 kr, Caplaney Reichenstein 23 fl. 15 kr., Stiftspflege des Orts 10 fl. 30 kr., von Ober-Stadion 12 fl. 57 kr. und Munderkingen 59 kr., – 2586 fl. 50 kr., und zwar 1094 fl. 11 kr. Geld, 362 Sch. Dinkel und 198 Sch. Haber. Auch bezieht Stadion noch 23 fl. 55 kr. Mühlgült.

Emerkingen ist ein Bestandtheil des Ritterguts Emerkingen, wozu auch Unter-Stadion und Bettighofen gehören. Das Gut ist in 2 Hälften getheilt; der Stadionische Theil und die genannten 2 Höfe sind Lehen, der Steinische, wozu noch der Brühlhof gehört, Allodium. Der reine Ertrag des Stadionischen Antheils ist zu 3400 fl., der des Steinischen zu 4–6000 fl. berechnet, s. Tab. II. Das Gut war dem Ritter-Canton Donau einverleibt. S. Unter-Stadion.


Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ehingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1826, Seite 119. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ehingen_119.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)