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von Burgen reichen, findet man auch Grafen von Berg in der Geschichte. Die ersten kommen in der Mitte des 11ten Jahrhunderts vor, sie sind Graf Poppo und sein Sohn Heinrich. Graf Heinrich hatte 3 Töchter, wovon die eine, Sophia, den Markgr. Otto von Mähren, die andere, Richenza, den Herzog Uratislaus von Böhmen, und die dritte, Salome, 1110 den Herzog Boleslaus von Polen heirathete. Graf Heinrichs Sohn, Gr. Diepold hatte 7 Söhne, wovon 4 Bischöfe waren: einer zu Würzburg, einer zu Freysingen, und 2 nacheinander zu Passau. Diepold selber kommt in einer Ochsenhauser Urkunde v. J. 1127 als Graf von Ramsgau, Ramechgau, worin Ochsenhausen selber lag, vor. Die Grafen nannten sich von ihrem Stammsitze Berg, Grafen von Berg; nachdem sie aber gegen das Ende des 12ten Jahrhunderts (nach 1184) auch in den Besitz der Herrschaft Schelklingen, (man weiß nicht wie?) gekommen waren, und später ums Jahr 1280 selbst ihren Sitz dahin verlegt hatten, so nannten sie sich bald Grafen von Berg und Schelklingen, bald von Schelklingen allein. Wie mit Graf Conrad i. J. 1345 der Stamm erloschen, ist bey Ehingen schon gezeigt worden. Die Familie hatte in dem Kloster Urspring, dessen Schutz- und Schirmsherrn die Grafen waren, ihr Erbbegräbniß.

Der Ernsthof, ein Hof mit 9 Einwohnern, liegt auf einer Anhöhe, 1 St. südwestl. von Ehingen und 1/2 Stunde von Nasgenstatt, wovon er seit 1821 Filial ist, nachdem er 1821 von der Pfarrey Kirchbierlingen getrennt worden ist. Er hat eine eigene Markung und ist freyes Privat-Eigenthum. Die (vormals Marchthalischen, von Östreich sequestrirten) Zehnten bezieht der Staat. Der Hof war ehemals Lehen der Gr. von Wartstein; 1327 verkaufte ihn ein Ehinger Bürger an


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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ehingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1826, Seite 112. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ehingen_112.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)