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Berg gehörte ehemals den Grafen von Berg und Schelklingen. Es gab auch eine adeliche Familie von Berg, welche zu den Ministeralien der Grafen von Berg gehörte, an dem Orte aber keinen Theil hatte. S. Öpfingen und Griesingen. Nach dem Aussterben der Grafen von Berg kam der Ort und die Herrschaft Berg an Östreich, und von diesem, zuerst pfandweise, dann als Mannslehen an die Grafen Schenk von Castell, und 1806 unter W. Hoheit. S. Ehingen. Den Zehnten trugen die von Sulmetingen von den Gr. v. Berg zu Lehen. Dietrich von „Sumatingen“ verkaufte ihn, mit Bewilligung des Markgrafen Heinrichs von Burgau, Sohnes Gr. Ulrichs von Berg, 1225 an das Kloster Marchthal; nach Aufhebung des Klosters wurde er von Östreich sequestrirt. S. Grafenwald.

Die Grafen von Berg waren eines der ältesten und angesehensten Geschlechter Oberschwabens. Ihre Herrschaft breitete sich über die ganze Gegend von Ehingen aus; selbst bis gegen Stuttgart herab: zu Mittelstadt, Plieningen und Echterdingen hatten sie Güter und Lehenleute, auch das Dorf Dettenhausen gehörte ihnen. Gr. Ulrich III. erbte mit seiner Gemahlin, der Gräfin Richenza von Calw, auch noch die halbe Grafschaft Calw, welche aber seine Söhne 1308 an Würtemberg abtraten. Von mütterlicher Seite wahrscheinlich Abkömmlinge der Allem. Herzoge, in deren Güter sie auch eingetreten sind, scheinen sie mit den Markgrafen von Rumsberg, Ramsberg, oder Burgau (das Schloß Ramsberg lag bey Burgau[ws 1]) von einer Familie gewesen zu seyn, wenigstens führten sie mit denselben einerley Wappen, 3 rothe schräge Balken, in weißem Felde, und nach dem Erlöschen des Rumsbergischen Stamms, 1213, erhielt Gr. Heinrich von Berg, ein Bruder Graf Ulrichs, die Markgrafschaft Burgau, und wurde Stifter einer neuen Burgauischen Linie, welche 1301 ausstarb[1]. So weit die Geschlechtsnamen, oder die Benennungen


  1. Herr Reg. Director von Raiser in Augsburg macht die Gr. v. Berg zu einem Aste der Gr. v. Ruck und Pfalzgr. von Tübingen, ohne jedoch diese Verwandtschaft näher nachzuweisen. S. die Abhandlung über das vorige Reichsstift und Kloster Elchingen; in der Zeitschrift für Baiern. 1817. S. 138. Ebend. ist auch von dem Albgau die Rede, worauf wir bey Riedlingen noch einmal kommen werden.

Anmerkungen [WS]

  1. Korrektur in Beschreibung des Oberamts Riedlingen S. 267: S. 111. Rumsberg, Ronsperg lag, nach der Belehrung des Herrn Dir. v. Raiser, bey Kempten.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ehingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1826, Seite 111. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ehingen_111.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)