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sind. Ferner gab es, außer der schon genannten Burg der Grafen von Berg und dem Spätischen Hofe, noch 2 edelmännische Höfe in der Stadt: 1) der Rennersche Hof in der Herrengasse, den einst auch die Familie v. Spät besaß, 1465 aber an das Kloster Marchthal verkaufte, von dem er 1494 durch Kauf an Johann Renner von Allmendingen, und von da endlich an die Schulschwestern kam, welche ihn mit der Mädchenschule noch im Besitz haben; 2) Das Schlößle auf dem Markt, ein massives, neu hergerichtetes Haus, einst Eigenthum der Familie von Ellerbach, bis es durch Vermächtniß i. J. 1592 an die von Freyberg zu Altheim kam, welche es nach dem Brand von 1688 neu aufbauten, 1787 aber an einen Bürger verkauften.

Die Bevölkerung der Stadt betrug am 1. Nov. 1824, nach der Zahl der Ortsangehörigen, 2571 kathol. und 11 evang. Einwohner, nach der Zahl der Ortsanwesenden aber 2820. Es waren nämlich von den Ortsangehörigen abwesend 208, dagegen hielten sich Auswärtige in der Stadt auf 446. Die Verhältnisse und der Gang der Bevölkerung sind vorn S. 36 u. ff. schon abgehandelt worden.

Der Nahrungsstand der Einwohner beruht hauptsächlich auf Ackerbau und Viehzucht; die städtischen Gewerbe sind von mittelmäßiger Bedeutung, und beschränken sich blos auf das innere Bedürfniß. In ältern Zeiten scheint die Tuchmacherey von Bedeutung gewesen zu seyn, eine Straße führt noch den Namen Tuchergasse. S. 60. 76. Vor einigen Jahren wurde eine Türkischrothfärberey angefangen, die aber bald wieder eingegangen ist. Die einzigen Gewerbszweige, welche hier eine Erwähnung verdienen, sind die vorn schon genannte Frucht- Syrup- und Stärkefabrik, und Essigsiederey, und eine nicht unbedeutende Bleiche. Dazu kommen noch 2 Apotheken, mehrere Mühlen und Werke, fast alle von der Schmiechen getrieben, nämlich 6 Mahlmühlen mit 24 Gängen, 1 Gerstenrändelmühle mit 1 Gypsmühle, 1 Säge-, Öl- und Gypsmühle, 1 Schleif- und 1 Walkmühle, 1 Lohmühle und 1 Hammerschmiede. S. 61. Am besten ist für


Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ehingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1826, Seite 080. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ehingen_080.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)