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in jeder einzelnen Markung ist nebst den Bevölkerungs- und andern Verhältnissen in den Tabellen zusammengestellt. Das ungebaute Land verhält sich, ohne Einrechnung der Wälder zum gebauten, wie 1:18.

Das Verhältniß der verschiedenen Bauarten unter sich ist

Gärten und Länder 1. Äcker 231/8.
Wiesen 61/5. Waldungen 111/5.

Die Vertheilung des Grundeigenthums ist verschieden: in den altwürt. Ortschaften findet, in Folge der dort dem Grundbesitzer schon in älteren Zeiten eingeräumten Freyheit, große und meist unbeschränkte Vertheilung Statt; in den übrigen Orten ist die Vertheilung größtentheils, wenigstens in den grundherrschaftlichen Orten, noch durch das Lehenssystem beschränkt, und man findet hier fast überall große und ungetheilte Lehenhöfe, welche sich in Bauernhöfe (ganze und halbe), und in Söldgüter, theilen, doch meist von mäßiger Größe sind. Ein Söldgut besteht gemeiniglich aus 14 bis 18 Jauchert Äcker, und 2 bis 3 Mannsmad Wiesen, einem Gras- und Kräutergarten, und einigen Gemeindstheilen; der Bauerhof faßt gewöhnlich das Doppelte einer Sölde in sich; es gibt aber auch Höfe, welche 100 bis 120 Jauchert Feldes enthalten. Mit den größern Höfen sind in der Regel auch einige Jauchert Hofwaldungen verbunden.

Im Ganzen kommen auf 1 Menschen 57/10 Morgen gebautes und ungebautes Land. Dieses Verhältniß steigt von 21/4 M. (Munderkingen) bis 211/2 M. bey Tiefenhülen.

Der Stand der Landwirtschaftlichen Cultur ist vergleichungsweise einer der bessern; daß er aber noch nicht auf der höchsten Stufe sey, beweist zum Theil schon der Umstand, daß neuerlich erst noch an 15 Orten Schafweiden errichtet werden konnten. Der Culturzustand hat seit 30 bis 40 Jahren sich sehr gehoben. Vor dieser Zeit waren noch die großen Riede fast gar nicht angebaut, das ganze, breite Donauthal, von Munderkingen bis Erbach, war nichts als Weide, seit 1790 sind diese Riede größtentheils in Wiesen, häufig auch in Ackerfeld verwandelt; die östr. Regierung beförderte


Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ehingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1826, Seite 046. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ehingen_046.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)