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mit der Donau aber beginnt der Aufenthalt zahlreicher Wasservögel – wilde Enten und Gänse, Riedschnepfen, Kibitzen, Aloböcke (gem. Meven), welche an der Donau, noch mehr aber weiter hinauf, theils einheimisch sind und nisten, theils als Zugvögel mit Eintritt des Winters in zahlreichen Schwärmen sich eine Zeitlang niederlassen. Zuweilen kommen auch solche Vögel an, die sonst nur in nördlichen Gegenden, am baltischen Meere etc. gefunden werden. Mehr davon bey Riedlingen. Von Raubvögeln finden sich: der gemeine Geyer, der Gabelgeyer (Milane), der Bussardfalke und rauhbeinige Bussarde, der Wanderfalke, Hühnerhabicht, Sperber etc.

Fische gibt es mancherley: Forellen in den Alpflüßchen; Hechte, öfters von 30–40 Pfund in der Donau und ihren südlichen Einflüssen; Karpfen – die berühmten Donaukarpfen, hauptsächlich bey Rottenacker; Druschen, häufig in der Riß; Berschinge; Grundeln; Groppen; Aschen; Schleien; Barben und Schuppfische, hier Bärmen und Alet genannt. Auch der Rothfisch steigt von der Iller bis an das Wehr von Rottenacker hinauf. Aale gibt es nur wenige, in der Riß. Krebse und zwar Edelkrebse finden sich in den Donaugewässern bey Nasgenstadt, Marchthal, Munderkingen und hauptsächlich bey Rottenacker, auch in der Riß.


IV. Einwohner.

1. Bevölkerung.
a. Stand der Bevölkerung.

Am 1. Nov. 1825 zählte das Oberamt 22.555; am 1. Nov. 1822, als an dem Zeitpunkt, auf welchen die Bevölkerung in den frühern Oberamtsbeschreibungen berechnet ist, 21.963 Einwohner. Es kommen also nach der ersten Zahl 3048, nach der zweyten 2968 Menschen auf eine Quadratmeile. Im Verhältnisse zu andern Oberämtern und zur Bevölkerung des ganzen Königreichs steht demnach das Oberamt bedeutend unter der Mitte. Von der angegebenen Bevölkerung waren i. J. 1825 abwesend 1767, dagegen hielten sich Fremde


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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ehingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1826, Seite 035. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ehingen_035.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)