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die vorherrschende Gebirgsart in dem ganzen, auf dem linken Donauufer gelegenen Bezirke. Er setzt bis an die Donau herab und mit dem Fuße der Alp an mehreren Stellen, wie bey Rechtenstein, Marchthal und Munderkingen auch noch über die Donau hinüber. Auch Ehingen steht größtentheils auf Jurafelsen. 2) Der Mergelsandstein, tertiärer, an die sogenannte Mollasse sich anschließender Sandstein, dessen Vorkommen man bisher übersehen hat, der aber nicht nur in dem Oberamt Riedlingen, wo noch besonders davon die Rede seyn wird und weiter hinauf, sondern auch in unserm Oberamte vorkommt, und zwar, nicht nur am Fuße der Alp diesseits der Donau, wie hauptsächlich in dem Bacher Thale, sondern auch jenseits der Donau, besonders gegen den Bussen hin, wie zu Hundersingen bey Stadion. 3) Das aufgeschwemmte Land kommt zum Theil noch diesseits, hauptsächlich aber jenseits der Donau vor, wo es, wie überhaupt in Oberschwaben die herrschende Gebirgsart ist. Es besteht vorzüglich in a) Gerölle, Sand und Leimen, bald mehr, bald weniger mächtig, oft nur in einzelnen Muhlden, wie bey Bergach, oft das ganze Land bedeckend und Hügel, Berge und Bergrücken bildend, wie auf dem rechten Donauufer und diesseits bey Ehingen, wo der Kußberg aus einem auf Jurakalk liegenden Kiesrücken besteht. Das Gerölle oder die Kiesel sind meist sehr groß und häufig so, daß man sie ihrer Rundung ungeachtet, statt Mauersteinen gebraucht. b) Kalktuff bey Rottenacker, Nasgenstadt, bey der Laufenmühle im Lauterthal und im Schmiechenthal bey Theuringshofen. Hieher gehört wohl auch der sogenannte Süßwasserkalk, der an und auf dem Jura wieder bey Rottenacker, bey Berg und hauptsächlich häufig und mächtig bey Erbach vorkommt, und mit einer Menge Conchylien vermischt ist. c) Moorland, womit nicht nur die obengenannten Riede, sondern auch die höher gelegenen Gegenden auf dem rechten Donauufer bey Griesingen, Moosbeuren etc. bedeckt sind. Übrigens hat dasselbe hier seinen Ursprung nicht sowohl in Aufschwemmungen,

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ehingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1826, Seite 029. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ehingen_029.png&oldid=- (Version vom 20.11.2018)